Alkoholismus und Suizid

Studie zeigt starken Zusammenhang zwischen Suizidälität und Alkoholproblemen

18.03.2020 Laut einer im American Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie ist Alkoholismus bzw. Alkoholabhängigkeit stark mit dem Suizidrisiko verbunden.

Die 2019 mit Hilfe schwedischer bevölkerungsbezogener Melderegister abgeschlossene Studie erfasste die Daten von 2,2 Millionen Personen in ihrer Stichprobe.

Zur Bewertung des Suizidrisikos in Abhängigkeit von Alkoholproblemen / Alkoholismus wurden bevölkerungsweite schwedische Ärzte-, Kriminalitäts- und Apothekenmelderegister herangezogen. Die Analysen analysierten die Daten von 2.229.880 gebürtigen Schweden, die zwischen 1950 und 1970 geboren wurden und deren Daten im Alter von 15 Jahren bis 2012 erhoben wurden.

Das Suizidrisiko

Alkohol - Michal Jarmoluk (pixabay)
Bild: Michal Jarmoluk (pixabay)

Die Lebenszeitrate der Selbstmorde während des Beobachtungszeitraums betrug 3,54% für Frauen und 3,94% für Männer mit einer Alkoholstörung, verglichen mit 0,29% bzw. 0,76% der Frauen und Männer ohne Alkoholprobleme.

In bereinigten Analysen blieb Alkoholismus robust mit Suizid verknüpft: Die Gefährdungsquoten über die Beobachtungszeiträume reichten von 2,61 bis 128,0 bei Frauen und von 2,44 bis 28,0 bei Männern.

Störfaktoren

Weitere Analysen zeigten, dass ein Teil, aber nicht der gesamte beobachtete Zusammenhang auf familiäre Verknüpfungen zurückzuführen ist.

Ein substanzieller und potenziell kausaler Zusammenhang blieb auch nach der Berücksichtigung von anderen psychiatrischen Störungen in der Vorgeschichte bestehen.

Alkoholabhängigkeit ist ein starker Risikofaktor für Suizid, wobei nach Berücksichtigung von Störfaktoren eine substanzielle Beziehung bestehen blieb, schreiben die Studienautoren um Alexis C. Edwards von der Virginia Commonwealth University.

Diese Befunde unterstreichen die Auswirkungen von Alkoholismus auf das Suizidrisiko, selbst im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen, und machen den Zeitrahmen kurz nach einer medizinischen oder kriminellen Registrierung von Alkoholproblemen als entscheidend für die Bemühungen um eine Verringerung alkoholbedingter Selbstmorde, schließen die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: American Journal of Psychiatry (2020). DOI: 10.1176/appi.ajp.2019.19070673

Weitere News aus der Forschung

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.