Marihuana, Cannabis und das Denken

Marihuana, Cannabis: Denken

Suchtkrankheiten und Abhängigkeit

Marihuana kann Denken beeinträchtigen

Forscher haben herausgefunden, dass langer oder schwerer Konsum von Marihuana die Fähigkeit einer Person beeinträchtigt, auf sich rasch ändernde Situationen zu reagieren.

Die neue Studie von Staci Gruber, Ph.D., unter der Leitung der McLean Hospital and Harvard Medical School, verglich die Leistung der Teilnehmer auf dem Wisconsin Card Sorting Task, einen Test zur kognitiven Flexibilität, die Fähigkeit, angemessene Verhaltensreaktionen dem Kontext einer Situation entsprechend zu leisten.

Während der Aufgabe wurden den Teilnehmern vier Karten gezeigt, die sich in Farbe, Symbol und Wert unterschieden. Auf Grundlage besonderer Regeln sollten sie die gezeigten Karten sortieren. Den Teilnehmern wurden die Regeln nicht verraten, nur ob ihr sortierender Versuch richtig oder falsch war.

Denkfähigkeit beeinträchtigt

Während des Tests wechselten die Forscher die Regeln ohne dies zu sagen, und die Teilnehmer mussten sich dementsprechend einstellen. Die Reaktion des Teilnehmers war ein starkes Zeichen kognitiver Flexibilität.

Die Forscher stellten fest, dass gewohnheitsmäßige Marihuana-Benutzer Fehler wiederholten trotz Rückmeldung, dass sie es falsch machten. Marihuanabenutzer hatten auch mehr Schwierigkeiten, ein Regelwerk aufrechtzuerhalten, wohl durch die Unfähigkeit einen Fokus beizubehalten.

Marihuana hat direkte Auswirkung auf Exekutivfunktionen

Diejenigen Teilnehmer, die Marihuana vor dem Alter von 16 begannen zu nehmen und jene, die das meiste Marihuana konsumierten, zeigten die größten Beeinträchtigungen.

“Unsere Ergebnisse liefern weitere Belege, dass Marihuana-Konsum eine direkte Wirkung auf das Denken – insbesondere die Exekutivfunktionen – hat, und dass sowohl Alter des Beginns als auch Ausmaß des Marihuanakonsums die kognitive Verarbeitung bedeutend beeinflussen können”, sagte Gruber.

“Nehmen wir den Marihuanakonsum in den Vereinigten Staaten, unterstreichen diese Befunde die Wichtigkeit wirksame Strategien einzuführen, um den Marihuana-Konsum besonders bei jüngeren Menschen zu vermindern”, sagte sie.

Die Forschung wurde vom National Institute on Drug Abuse unterstützt.

Quelle: Society for Neuroscience, Nov. 2010

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