Drogenprävention durch Eltern

Welcher Erziehungsstil schützt Kinder besser vor Drogenmissbrauch?

14.06.2014 Wie streng oder nachlässig Eltern mit ihren Kindern umgehen, beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder Alkohol, Tabak und andere Drogen (wie Cannabis) konsumieren, laut einer aktuellen Studie.

Erziehungsstil

Ein Forscherteam des European Institute of Studies on Prevention befragte 7.718 Elf- bis Neuzehnjährige (3.774 waren männlich) in sechs europäischen Ländern hinsichtlich des Erziehungsstils ihrer Eltern und ihrer Konsumgewohnheiten von legalen und illegalen Drogen.

Diese Studie untersuchte, ob ein

  • maßgebender Erziehungsstil (gekennzeichnet durch Wärme und Strenge) mehr Schutz gegen jugendlichen Drogenmissbrauch bietet als
  • ein harter, autoritärer (Strenge ohne Wärme),
  • ein nachsichtiger (Wärme ohne Strenge) oder
  • ein nachlässiger (weder Wärme noch Strenge).

Die Befunde ergaben, dass sehr strenge und die sehr nachlässigen Eltern eher Kinder hatten, die Cannabis und Tabak rauchten, sowie Alkohol tranken, als jene Eltern, die eine „nachlässige freizügige Einstellung“ zeigten.

Andererseits zeigte sich der Erziehungsstil mit klaren Regeln, aber mit einem liebevollen und flexiblen Umgang am wirksamsten dabei, die Kinder von den Drogen abzuhalten.

„Unsere Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass die extremen Erziehungsstile nicht wirkungsvoll sind: weder Autoritarismus noch die Abwesenheit von Kontrolle und Zuneigung. Eine gute Beziehung zu den Kindern hilft auch gut, die Kinder vor Drogenmissbrauch zu schützen“, sagte Autor Amador Calafat in Drug and Alcohol Dependence.

Quelle: European Institute of Studies on Prevention, Juni 2014

Eltern können Einfluss nehmen auf den Drogenkonsum ihrer Kinder

Ein neuer Bericht sagt: mehr als 20 Prozent der Eltern glaubt, dass sie bei ihren Kindern keinen Einfluss darauf haben, ob diese illegale Drogen, Tabak oder Alkohol einnehmen.

Tatsächlich zeigen Studien, dass Jugendliche ihren Eltern zuhören; Substanzmissbrauch ist bei denjenigen Teenagern bedeutend niedriger, die annehmen, dass ihre Eltern dies stark missbilligen würden.

Der Bericht der Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA), USA, entdeckte, dass ein Zehntel der Eltern aussagen, sie würden nicht mit ihrem Kind im Teenageralter über die Gefahren reden, die Tabak, Alkohol oder anderen Drogen innewohnen.

Und dies obwohl etwa 68 Prozent der Eltern, die nicht mit ihren Kindern sprechen, glauben, dass sie Einfluss darauf nehmen könnten, ob ihr Kind Drogen benutzt.

Trotz des bedeutenden Pessimismus, zeigt eine US-Umfrage mit Teenagern im Alter von 12 bis 17, dass diejenigen Teenager tendentiell weniger Drogen zu sich nehmen, deren Eltern illegale Drogen, Alkohol und Tabak missbilligen.

Zum Beispiel, konsumierten Jugendliche, die glaubten, ihre Eltern würden dies stark missbilligen, deutlich weniger Marihuana als Teenager, die solch eine Missbilligung nicht verspürten (5 Prozent vs. 32 Prozent).

„Umfragen mit Jugenlichen haben wiederholt gezeigt, dass Eltern einen enormen Unterschied bei der Beeinflussung der Wahrnehmung von Tabak, Alkohol oder verbotenen Drogen ihrer Kinder machen können“, sagte Pamela S. Hyde von SAMHSA.

© PSYLEX.de – Quelle: SAMHSA, Mai 2013

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