Nikotinabhängigkeit, Nikotinsucht und Alkohol

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Warum viele Alkoholtrinker auch Raucher sind

Oder warum man mehr raucht, wenn man Alkohol trinkt und umgekehrt

02.11.2015 Der Konsum von Alkohol und Nikotin geht Hand in Hand, das ist seit langem bekannt. Eine frühere Studie konnte z.B. zeigen, dass 85% der alkoholabhängigen Erwachsenen in den USA auch nikotinabhängig sind.

In einer aktuellen in der Zeitschrift Journal of Neurochemistry veröffentlichten Studie der University of Missouri haben die Forscher untersucht, warum es diesen Zusammenhang gibt.

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Bild: Kai Stachowiak

Schwächung der schlaffördernden Wirkung

Mahesh Thakkar und Kollegen fanden heraus, dass Nikotin die schlafauslösenden Wirkungen des Alkohols durch die Stimulation einer Reaktion im basalen Vorderhirn schwächt.

„Wenn wir die Reaktionen beim Alkoholtrinken und Rauchen identifizieren können, wären wir wahrscheinlich in der Lage, die Behandlung von Alkohol- und Nikotinsucht zu verbessern.“

Aktivierung des Belohnungszentrum

Thakkar untersucht die schlafinduzierenden Wirkungen des Alkohols und die Effekte von Nikotin seit mehr als fünf Jahre. Seine früheren Arbeiten haben gezeigt, dass Nikotin und Alkohol zusammen eingenommen die angenehmen Nebenwirkungen deshalb steigern, weil sie das Belohnungszentrum des Gehirns aktivieren; und deshalb kommt es auch zu einem erhöhtem Alkoholkonsum.

In der jüngsten Studie waren Ratten mit Schlaf-Elektroden ausgestattet und Alkohol und Nikotin verabreicht worden. Die Forscher stellten fest, dass Nikotin auf das basale Vorderhirn wirkte, und die Schlaf-triggernden Wirkungen des Alkohols unterdrückte.

„Eine der Nebenwirkungen von Alkoholkonsum ist Schläfrigkeit“, sagte Thakkar. In Verbindung mit Alkohol wirkt Nikotin als Stimulans und wehrt den Schlaf ab. Raucht jemand, dann trinkt er/sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mehr Alkohol und umgekehrt. Die beiden Substanzen stimulieren sich gegenseitig.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Missouri, Journal of Neurochemistry; Okt. 2015

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