Windkraftanlagen und Verkehrslärm beeinflussen das schlafende Gehirn

EEG-Reaktionen auf Windkraftanlagen im Vergleich zu Straßenverkehrslärm im Schlaf

Windkraftanlagen und Verkehrslärm beeinflussen das schlafende Gehirn

03.12.2021 Schlafende Menschen reagieren sowohl auf den Lärm von Windkraftanlagen als auch auf Straßenverkehrslärm, aber in der Regel nicht so stark, dass sie aufwachen laut einer neuen Studie der Flinders University.

Die im Journal of Sleep Research veröffentlichte Forschungsarbeit analysierte mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) die Hirnströme von 23 jungen gesunden Menschen, während sie dreiminütige Proben von Windpark- und Straßenverkehrslärm bei unterschiedlichen Lärmpegeln (33, 38 und 43 dBA) hörten.

Diese Lärmpegel decken ungefähr den Bereich der empfohlenen maximalen durchschnittlichen nächtlichen Innen- und Außenlärmpegel ab, sagt die Hauptautorin Claire Dunbar vom Flinders Health and Medical Research Institute: Sleep Health.

Ähnliche Reaktionen auf Verkehrslärm und Windkraftanlagen

Anhand der Veränderungen ihrer Gehirnströme konnten die Gehirnforscher feststellen, dass die Teilnehmer auf Windpark- und Straßenlärm ähnlich reagierten, insbesondere wenn der Lärm lauter war. Während des leichten Schlafs konnten die Wissenschaftler beobachten, dass schwacher Windparklärm eine stärkere Hirnaktivierungsreaktion auslöste als Straßenverkehrslärm bei gleichem Geräuschpegel.

Allerdings waren die Auswirkungen der Geräusche nur von kurzer Dauer: Bei den meisten Teilnehmern kehrten die Gehirnströme 30 Sekunden nach Beginn des jeweiligen Geräuschs auf das Ausgangsniveau der Schlafaktivität zurück, und nur sehr wenige Personen wachten tatsächlich auf, sei es kurz oder über einen längeren Zeitraum.

Gesamtauswirkungen des Lärms auf den Schlaf der Teilnehmer relativ gering

Dies zeigt uns, dass die Gesamtauswirkungen des Lärms auf den Schlaf der Teilnehmer relativ gering waren, sagte Dunbar.

Die Forschung ist ein wichtiger Schritt in Richtung der Anwendung empfindlicherer Techniken zur Analyse von Gehirnsignalen im Vergleich zu den traditionellen manuellen Schlafbewertungsmethoden, sagen die Autoren. Mit dem neuen Ansatz können die Forscher die Auswirkungen von Lärm auf den Schlaf besser untersuchen, insbesondere bei niedrigen Lärmpegeln und unterschiedlichen Lärmcharakteristika, wo empfindliche Methoden am meisten benötigt werden. Die Ergebnisse der Studie müssten mit Hilfe einer größeren Studie bestätigt werden.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Sleep Research (2021). DOI: 10.1111/jsr.13517

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