Steht das Ausmaß der Intervention bei jungen autistischen Kindern in Zusammenhang mit einer besseren Entwicklung des Kindes?
20.07.2024 Gesundheitsexperten empfehlen üblicherweise intensive Interventionen (d. h. 20-40 Stunden pro Woche) für autistische Kinder. Die Primärforschung, die diese Empfehlung stützt, ist jedoch spärlich und von methodischen Mängeln geprägt.
Laut einer in JAMA Pediatrics veröffentlichten Studie steigt die Wirkung von Interventionen bei Kindern mit Autismus nicht mit dem Umfang der Intervention.
Dr. Micheal Sandbank von der University of North Carolina in Chapel Hill und Kollegen untersuchten anhand von Daten aus Studien, die aus einer kürzlich durchgeführten Metaanalyse von Frühinterventionen stammen, ob verschiedene Kennzahlen zum Umfang der Intervention mit Interventionseffekten in irgendeinem Entwicklungsbereich bei Kleinkindern mit Autismus verbunden sind. Die Analyse umfasste 144 Studien mit 9.038 Kindern (Durchschnittsalter: 49,3 Monate).
Die Forscher fanden keine Belege für eine signifikante, positive Verbindung zwischen einem Index der Interventionsmenge und der Größe des Interventionseffekts, wenn dieser innerhalb des Interventionstyps auf der Grundlage eines der Meta-Regressionsmodelle betrachtet wurde.
„Wir kamen zu dem Schluss, dass es keine stichhaltigen Belege für die Annahme gibt, dass eine Erhöhung des Interventionsumfangs zu besseren Interventionsergebnissen führt“, so Sandbank in einer Erklärung. „Stattdessen empfehlen wir, dass Praktiker überlegen sollten, welches Ausmaß an Intervention für das Kind entwicklungsmäßig angemessen und für die Familie unterstützend wäre.“
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online June 24, 2024. doi:10.1001/jamapediatrics.2024.1832