Autismus mit Veränderungen der Amygdala verbunden?

Studie untersuchte Theorie, die Autismus mit der Konnektivität der Amygdala in Verbindung bringt

Autismus mit Veränderungen der Amygdala verbunden?

04.09.2024 Eine neue Studie mit bildgebenden Verfahren des Gehirns hat ergeben, dass Autismus wahrscheinlich nicht durch fehlerhafte Verbindungen zur Amygdala verursacht wird. Die Forschungsarbeit wurde im American Journal of Psychiatry veröffentlicht.

Eine vorherrschende Hypothese über Autismus-Spektrum-Störungen besagt, dass Menschen mit dieser Erkrankung schlechtere neuronale Verbindungen in bestimmten Hirnregionen – einschließlich der Amygdala – haben.

Die Forscher fanden jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Verbindungen der Amygdala bei Menschen mit Autismus wesentlich anders sind als bei Menschen ohne Autismus.

Die Amygdala

Die Amygdala ist eine kleine, mandelförmige Struktur im Gehirn, die eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Emotionen und sozialen Signalen spielt, erklärten die Forscher. Für die Studie analysierten die Forscher hochwertige MRT-Gehirnscans von 488 Menschen, darunter 212 mit Autismus.

Das Team konzentrierte sich auf die neuronalen Verbindungen, die von der Amygdala ausgehen, wenn die Teilnehmer nicht aktiv an einer Aufgabe beteiligt waren.

Die durchschnittliche Variation der Konnektivität zur Amygdala war bei Menschen mit und ohne Autismus ähnlich, so die Ergebnisse. Die Ergebnisse blieben gleich, als die Wissenschaftler bestimmte Unterregionen der Amygdala untersuchten.

„Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir nicht zu dem Schluss kommen, dass die Konnektivität der Amygdala bei Autismus generell typisch ist. Stattdessen kommen wir zu dem Schluss, dass die Hinweise auf eine atypische Konnektivität der Amygdala bei Autismus bestenfalls schwach und unzuverlässig sind“, schlussfolgerten die Forscher unter der Leitung von Dorit Kliemann, Assistenzprofessorin für Psychologie und Gehirnwissenschaften an der Universität von Iowa.

Die Forscher erklärten in einer Pressemitteilung der American Psychiatric Association, dass mehr Hirnscan-Forschung betrieben werden sollte, um die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Autismus besser zu verstehen, und bezeichneten dies als „eine Investition, die es wert ist, priorisiert zu werden, wenn wir die neurobiologischen Substrate des Autismus besser verstehen und abgrenzen wollen.“

© Psylex.de – Quellenangabe: American Journal of Psychiatry (2024). DOI: 10.1176/appi.ajp.20230249

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