Suizid bei Krebspatienten: Faktor Behandlung

Höheres Suizidrisiko bei Krebspatienten, die sich nicht der empfohlenen Operation unterziehen

Suizid bei Krebspatienten: Faktor Behandlung

05.09.2024 Laut einem Forschungsbericht ziehen Krebspatienten, die sich nicht der empfohlenen Operation unterziehen, häufiger Suizid in Erwägung. Die Studie wurde in JAMA Network Open veröffentlicht.

Michael L. Chen von der Stanford University in California und Kollegen nutzten die Datenbank des Surveillance, Epidemiology, and End Results Program 17 Registries (2000 bis 2020), um zu untersuchen, ob bestimmte Krebsbehandlungsmodalitäten mit Suizidtodesfällen verbunden sind. Die Analyse umfasste 5,16 Millionen Patienten mit einer ersten primären Krebsdiagnose.

Die Forscher fanden heraus, dass 0,1 Prozent der Patienten durch Suizid starben. Bei den Patienten, die sich keiner Operation unterzogen, war die Suizidrate bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Lungen- oder Bronchialkrebs und Magenkrebs am höchsten.

Die standardisierte Sterblichkeitsrate variierte je nach chirurgischem Status, aber es wurden mehr Suizide bei Patienten festgestellt, die sich nicht operieren ließen. Über alle Krebsstadien hinweg hatten Patienten, die nicht operiert wurden, denen aber mit hoher Zuverlässigkeit eine Operation empfohlen wurde, die höchste Selbstmordrate.

Bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs war die Suizidrate um 331 Prozent höher als in der Allgemeinbevölkerung. Diese Rate variierte jedoch je nach Behandlungsmethode: 77 Prozent höher mit Operation, 598 Prozent höher ohne Operation und 1.011 Prozent höher ohne Operation, obwohl eine Operation empfohlen wurde. Ähnliche Muster wurden nach Krebsstadium, „Rasse“ und Ethnie, Alter und Geschlecht in Bezug auf den chirurgischen Status festgestellt. Es wurde kein Zusammenhang zwischen einer Strahlen- oder Chemotherapie und Suizid-Todesfällen festgestellt.

„Selbst bei Patienten im fortgeschrittenen Krebsstadium war die Zahl der Suizidtodesfälle bei denjenigen, die sich einer Operation unterzogen, geringer, was darauf hindeutet, dass das fortgeschrittene Stadium allein nicht für die Unterschiede bei der Behandlung verantwortlich ist“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2024;7(9):e2431414. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.31414

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