Emotionsregulation bei negativen Erlebnissen kann belastende Erinnerungen reduzieren

Emotionsregulation während des Kodierens reduziert die negative und verbessert die neutrale mnemotechnische Diskrimination bei Personen mit depressiven Symptomen

Emotionsregulation bei negativen Erlebnissen kann belastende Erinnerungen reduzieren

22.09.2023 Neue in Neurobiology of Learning and Memory veröffentlichte Forschungsergebnisse der Rice University zeigen, dass Trainingsstrategien, die depressiven Menschen beibringen, mit ihren negativen Emotionen besser umzugehen, nicht nur ihrer Stimmung, sondern auch ihren Erinnerungen an schwierige Ereignisse zuträglich sein können.

Wie negative Gedanken in schwierigen Situationen reduzieren

Stephanie Leal, Assistenzprofessorin für psychologische Wissenschaften an der Rice University, leitete die Forschungsarbeiten, die sich mit der Frage beschäftigten, wie depressive Menschen negative Gedanken in schwierigen Situationen ohne den Einsatz von Antidepressiva reduzieren können. Sie stellte fest, dass Menschen mit Depressionen eher dazu neigen, detaillierte Erinnerungen an negative Situationen zu behalten, als nicht depressive Menschen.

Für die Studie rekrutierten die Forscher 85 Teilnehmer im Alter von 18 bis 35 Jahren mit unterschiedlich ausgeprägten depressiven Symptomen und trainierten mit der Hälfte der Teilnehmer eine Strategie zur Emotionsregulation, die als psychologische Distanzierung bekannt ist und die Menschen dazu ermutigt, in negativen Situationen die Perspektive einer dritten Person einzunehmen.

Emotionsregulation mittels psychologischer Distanzierung

Den Teilnehmern wurden Fotos von negativen Szenarien vorgelegt, und sie sollten die Fakten der Situation schildern, während sie sich emotional distanzierten, indem sie sich vorstellten, dass das negative Ereignis entweder vor langer Zeit oder weit weg von ihnen stattfand. Nachdem die Forscher sicher waren, dass die Teilnehmer die Strategie beherrschten, wurden ihnen negative und neutrale Bilder gezeigt, um die Strategie anzuwenden. Nach einer kurzen Verzögerung wurden die Teilnehmer dann auf ihre Erinnerung an die Bilder untersucht.

Die Forscher fanden heraus, dass die mit dieser Strategie geschulten Personen ein geringeres Erinnerungsvermögen für negative Bilder im Vergleich zu neutralen Bildern aufwiesen, was darauf hindeutet, dass diese Art von Intervention im Bereich der psychischen Gesundheit eine erhebliche positive Auswirkung auf das Leben depressiver Personen haben könnte, insbesondere dann, wenn Medikamente versagen.

© Psylex.de – Quellenangabe: Neurobiology of Learning and Memory (2023). DOI: 10.1016/j.nlm.2023.107824

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