- Vitamin D kann Autismusrisiko bei Kindern senken
- Nahrungsergänzung mit Vitamin D kann Kindern mit Autismus helfen
- Vitamin-D-Mangel in Schwangerschaft erhöht das Risiko
- Geringere Vitamin-D-Werte bei Geburt mit höherem Autimusrisiko verbunden
- Weitere News- / Forschungsartikel dazu
Vitamin D kann Autismusrisiko bei Kindern senken
04.01.2013 Eine neue Studie unterstützt die Annahme, dass Vitamin D bei der Senkung des Risikos für die Entwicklung von Autismus helfen kann.
Höhere Autismus-Prävalenz bei weniger Sonnenlicht
Für die Studie sahen sich Forscher die Auftretenshäufigkeit von Autismus bei Kindern im Alter von 6-17 in verschiedenen Staaten der USA an. Sie entdeckten, dass Staaten mit höherem Auftreten von Ultraviolett-B (UVB) im Sommer oder Herbst nur die Hälfte der Rate bei Autismus aufwiesen als Staaten mit den niedrigsten Beträgen.
In Staaten mit dem geringsten UVB Licht hatten schwarze Amerikaner eine 40% höhere Rate von Autismus als weiße Amerikaner. Dunkelhäutige Amerikaner haben niedrigere Vitamin D Konzentrationen aufgrund ihrer dunkleren Haut, und da UVB-Licht die Hauptbezugsquelle für Vitamin D für die meisten US-Amerikaner ist, hatten jene ein höheres Risiko.
Vitamin D Mangel und Autismus
Dieser Befund führt zur Frage, ob die Störung durch das fehlende Vitamin bei der Mutter während der Schwangerschaft verursacht wird, oder ob der Vitamin D Mangel im frühen Leben erworben wird oder beides.
Andere Studien haben gezeigt, dass negative Wirkungen auf die fötale Gehirnentwicklung während des dritten Trimesters der Schwangerschaft auf einen Vitamin D Mangel hinweist, inklusive ein gesteigertes Risiko für Schizophrenie und Sprachprobleme. Auch ist von einem höheren Risiko für Autismus bei Frühlingsgeburten in mehreren Studien berichtet worden.
Vitamin D als Therapie
Einer der Wege wie Vitamin D das Risiko für Autismus während der Schwangerschaft reduzieren könnte, ist durch die Senkung des Risikos von sporadischen DNS-Mutationen in der fötalen Entwicklung. Ein anderer ist, dass das Risiko für Grippe und andere Infektionskrankheiten während der Schwangerschaft reduziert wird, welche mit einem gesteigerten Risiko für Schizophrenie in Verbindung gebracht werden konnte. Vitamin D reduziert auch Entzündungen.
Im frühen Leben könnte es sein, dass Vitamin D das Risiko für Autismus deshalb reduziert, weil es das Immunsystem des Körpers stärkt und Entzündungen deshalb reduziert.
Mehrere andere kürzliche Studien haben gezeigt, dass Vitamin D Mangel unter autistischen Kindern verbreitet ist. Sobald die Störung sich entwickelt hat, können Symptome reduziert werden, indem der Mangel bei autistischen Kindern behandelt wird, obwohl dies erst noch in randomisiert kontrollierten Studien gezeigt werden muss.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Dermato-Endocrinology, Dez. 2012
Nahrungsergänzung mit Vitamin D kann Kindern mit Autismus helfen
25.11.2016 Laut einer im Fachblatt Journal of Child Psychology and Psychiatry herausgegebenen Forschungsarbeit der Assiut Universität kann die Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Symptome von Autismus verbessern.
Frühere Studien haben bereits eine Verknüpfung zwischen dem Risiko für eine Autismus-Spektrum-Störung und Vitamin D Mangel gezeigt.
Supplementierung mit Vitamin D3
In der aktuellen doppelblinden, randomisierten klinischen Studie erhielten 109 Kinder (85 Jungen und 24 Mädchen im Alter von 3-10 Jahren) mit Autismus-Spektrum-Störung vier Monate entweder Vitamin D3 oder Placebo.
Die Serenspiegel von 25-Hydroxycholecalciferol (25(OH)D) wurden zu Beginn und am Ende der Studie gemessen.
Das Ausmaß der Symptome und die soziale Reife der Kinder wurden durch Childhood Autism Rating Scale (CARS), Aberrant Behavior Checklist (ABC), Social Responsiveness Scale (SRS) und die Autism Treatment Evaluation Checkliste (ATEC) beurteilt.
Verbesserung der Kern-Symptomatik
Die Supplementierung von Vitamin D wurde von den ASS-Kindern gut vertragen. Die tägliche Dosis in der Therapiegruppe betrug 300 IE Vitamin D3 / kg / Tag, nicht mehr als 5.000 IE / Tag.
Es zeigte sich, dass die Autismus-Symptome – wie Hyperaktivität, sozialer Rückzug und andere – sich deutlich verbesserten in der Gruppe der autistischen Kinder, die das Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D3 bekommen hatten; in der Placebo-Gruppe kam es zu keinen Verbesserungen, sagte Studienleiter Dr. Khaled Saad.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Assiut Universität, Journal of Child Psychology and Psychiatry – DOI: 10.1111/jcpp.12652; Nov. 2016
Vitamin-D-Mangel in Schwangerschaft erhöht das Risiko
17.12.2016 Forscher der Universität Queensland konnten die Verbindung zwischen dem Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft und autismusähnlichen Merkmalen bestätigen laut dem in Molecular Psychiatry veröffentlichten Bericht.
Die von Prof. John McGrath vom Queensland Brain Institute und Dr. Henning Tiemeier vom Erasmus Medical Centre durchgeführte Studie fand heraus, dass
schwangere Frauen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel im Blut in der 20. Woche der Schwangerschaft eine größere Wahrscheinlichkeit für ein Kind im 6. Lebensjahr mit autistischen Charakterzügen haben.
Vitamin-D-Nahrungsergänzung vor der Geburt
Diese Studie bietet weitere Belege für die Annahme, dass Vitamin-D-Mangel mit neuronalen Entwicklungsstörungen verbunden ist, sagte McGrath.
So wie die Einnahme von Folat in der Schwangerschaft die Inzidenz von Spina bifida (eine Neuralrohrfehlbildung) verringert, legt das Ergebnis dieser Studie nahe, dass pränatale Vitamin-D-Nahrungsergänzung die Häufigkeit von Autismus-Neuerkrankungen reduzieren kann, sagte er.
Während man inzwischen sicher weiß, dass Vitamin D lebenswichtig für gesunde Knochen ist, gibt es nun starke Belege, dass das Vitamin auch mit der Gehirnentwicklung verbunden ist.
Die Studie untersuchte 4.229 Blutproben von schwangeren Frauen und ihren Kindern, die als Teil der langfristigen „Generation R“ Studie in Rotterdam eng überwacht wurden.
Vitamin D entsteht in der Haut durch Sonneneinstrahlung und kann auch mit der Nahrung bzw. über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Queensland, Molecular Psychiatry – DOI: 10.1038/mp.2016.213; Dez. 2016
Geringere Vitamin-D-Werte bei Geburt mit höherem Autimusrisiko verbunden
02.12.2017 Niedrige Vitamin-D-Werte bei der Geburt waren mit einem erhöhten Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Alter von 3 Jahren in einer aktuellen Studie des Journal of Bone and Mineral Research verbunden.
In der Studie mit 27.940 Neugeborenen in China waren 310 mit ASS im Alter von 3 Jahren mit einer Prävalenz von 1,11 Prozent diagnostiziert worden.
Wurden die 310 Kinder mit ASS mit 1.240 Kontrollpersonen verglichen, war das Risiko für ASS in jedem der drei unteren Quartile („Viertelwerte“) der Vitamin-D-Werte bei der Geburt deutlich erhöht, verglichen mit dem obersten Quartil: Es bestand ein erhöhtes Risiko für ASS um
- 260 Prozent im untersten Quartil,
- 150 Prozent im zweiten Quartil und
- 90 Prozent im dritten Quartil.
Der Vitamin-D-Status bei Neugeborenen war signifikant mit dem Risiko von ASS und geringeren intellektuellen Fähigkeiten verbunden, sagte Studienautor Dr. Yuan-Lin Zheng von der Jiangsu Normal Universität.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Jiangsu Normal University; Journal of Bone and Mineral Research – DOI: 10.1002/jbmr.3326; Dez. 2017
Weitere Forschungsartikel, News
- Vitamine vor und während der Schwangerschaft mit niedrigerem Autismusrisiko bei Kindern verbunden.
zum Artikel - Im Winter empfangene Kinder scheinen ein größeres Risiko zu haben, mit Autismus diagnostiziert zu werden.
- Vitamin D bei ADHS