Erhöhtes Psychoserisiko durch Katzen?

Toxoplasma gondii und langfristiges Risiko für den Übergang zu einer Erst-Psychose in einer Hochrisikostichprobe

Erhöhtes Psychoserisiko durch Katzen?

18.09.2021 Eine neue Studie von Orygen hat ergeben, dass die Exposition gegenüber Toxoplasma (Toxoplasma gondii, Verursacher der Toxoplasmose, einer von Katzen übertragenen Krankheit) die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Psychose bei bereits gefährdeten jungen Menschen erhöhen kann.

Die Forscher führten eine Langzeitstudie mit 96 Personen im Alter von 15 bis 30 Jahren durch, die Klienten der Orygen’s Personal Assessment and Crisis Evaluation (PACE) Klinik waren und Hochrisikokriterien erfüllten.

Antikörperspiegel gegen Toxoplasma

Sie fanden heraus, dass die eine Psychose entwickelnden Teilnehmer signifikant höhere Antikörperspiegel gegen Toxoplasma aufwiesen als die Personen, die keine Psychose entwickelten. Tatsächlich war die Exposition gegenüber Toxoplasma mit einem 3,6-fachen Anstieg des Risikos des Übergangs in eine Psychose verbunden.

Toxoplasma wird von Katzen übertragen, und die meisten Menschen, die in der Nähe von Katzen aufgewachsen sind, haben sich irgendwann einmal mit dem Parasiten infiziert. Normalerweise treten keine Symptome auf, aber in den letzten Jahren wurden einige Zusammenhänge zwischen Toxoplasma-Exposition und einer Reihe von Erkrankungen, einschließlich Psychosen, nachgewiesen.

Der leitende Forscher Professor Paul Amminger von Orygen sagte: Die Studie untersuchte die Kriterien, anhand derer Menschen mit einem unmittelbaren Risiko für die Entwicklung einer Psychose identifiziert werden können. Diese Kriterien kommen zu den bereits bewährten Kriterien hinzu, zu denen klinische und biologische Risikofaktoren gehören.

Erhöhtes Risiko für Positivsymptome

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Exposition gegenüber Toxoplasma gondii zu den sogenannten ‘positiven’ psychotischen Symptomen beitragen und das Risiko des Übergangs in eine Psychose bei Personen mit extrem hohem Risiko erhöhen kann.

Wenn sich die Ergebnisse in größeren Stichproben wiederholen lassen, könnte der Serostatus für Toxoplasma als biologischer Marker in Risikokalkulationen verwendet werden, die das individuelle Risiko des Übergangs in eine Psychose bei jungen Menschen mit Hochrisikokriterien abschätzen, sagte Amminger.

© Psylex.de – Quellenangabe: Schizophrenia Research (2021). DOI: 10.1016/j.schres.2021.06.012

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