Familiäres Wiederauftreten von Autismus-Spektrum-Störungen

Männliches Geschlecht des Kindes und mehr als ein älteres betroffenes Geschwister waren signifikante Vorhersagefaktoren für ein familiäres Wiederauftreten

Familiäres Wiederauftreten von Autismus-Spektrum-Störungen

18.07.2024 Die familiäre Wiederholungsquote von Autismus-Spektrum-Störungen (autism spectrum disorder, ASD) liegt bei 20,2 Prozent, was sich gegenüber früheren Schätzungen nicht wesentlich verändert hat laut einer online in Pediatrics veröffentlichten Studie.

Dr. Sally Ozonoff von der University of California Davis Health in Sacramento und Kollegen haben die Daten von 18 Standorten des Baby Siblings Research Consortium zusammengetragen, um die Schätzungen der familiären ASD-Wiederauftretensrate zu aktualisieren. Insgesamt 1.605 Kinder mit einem älteren Geschwister mit Autismus wurden von der frühen Kindheit bis zum Alter von 3 Jahren beobachtet und dann als Autismus-Spektrum-Störung oder nicht-ASD klassifiziert.

Die Forscher fanden heraus, dass 20,2 Prozent der Geschwister eine Autismus-Spektrum-Störung entwickelten, was sich nicht wesentlich von der zuvor berichteten Rate (18,7 Prozent) unterscheidet. Signifikante Vorhersagefaktoren für ein familiäres Wiederauftreten waren das männliche Geschlecht des Kindes und mehr als ein älteres betroffenes Geschwisterkind. Die Wiederholungsraten wurden auch durch das Geschlecht des Probanden beeinflusst, wobei die Wahrscheinlichkeit, eine Autismus-Spektrum-Störung zu entwickeln, bei Geschwistern von weiblichen Probanden signifikant höher war als bei Geschwistern von männlichen Probanden. Auch für die ‚Rasse‘ und die Ausbildung der Mutter wurden Zusammenhänge mit dem erneuten Auftreten in den Familien festgestellt.

„Die aktuelle Studie unterstreicht die Bedeutung der Entwicklungsbeobachtung und des Screenings für jüngere Geschwister autistischer Kinder, insbesondere für männliche, die ein betroffenes weibliches Geschwisterteil haben oder mehrere betroffene Geschwister haben“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: Pediatrics e2023065297. https://doi.org/10.1542/peds.2023-065297

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