- Folsäure senkt Autismusrisiko bei fetaler Antiepileptika-Exposition
- Vitamine vor und während der Schwangerschaft mit niedrigerem Autismusrisiko bei Kindern verbunden
- News, Forschung dazu
Folsäure senkt Autismusrisiko bei fetaler Antiepileptika-Exposition
04.01.2018 Für Kinder, deren Mütter Antiepileptika in der Schwangerschaft einnehmen, kann das Risiko für autistische Merkmale durch eine Nahrungsergänzung mit Folsäure verringert werden laut einer in JAMA Neurology veröffentlichten Studie.
Dr. Marte Bjørk von der Universität Bergen und Kollegen führten eine prospektive Kohortenstudie durch, an der norwegischsprachige Frauen teilnahmen, die routinemäßige Ultraschalluntersuchungen durchführten. Es wurden die Daten von 104.946 Müttern von Kindern im Alter von 18 bis 36 Monaten mit verfügbaren Informationen über die Verwendung von Antiepileptika / Antikonvulsiva und Folsäure-Supplementierung (Nahrungsergänzung) erfasst.
Die Forscher fanden heraus, dass das Risiko für autistische Merkmale im Alter von 18 und 36 Monaten für die 335 Kinder, die Antiepileptika ausgesetzt waren, signifikant höher war (angepasste Odds Ratios 5,9 bzw. 7,9), wenn ihre Mütter keine Folsäurepräparate verwendet hatten, verglichen mit Kindern von Müttern, die Folsäure-Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten.
Die entsprechenden Risiken waren im Alter von 18 bzw. 36 Monaten bei Frauen ohne Epilepsie geringer (bereinigte Quoten 1,3 bzw. 1,7); die entsprechenden Risiken waren im Alter von 18 bzw. 36 Monaten bei den 389 Kindern von Frauen mit unbehandelter Epilepsie nicht signifikant.
Es gab eine umgekehrte Verbindung zwischen dem Grad der autistischen Merkmale und den mütterlichen Plasma-Folat-Konzentrationen und Folsäure-Dosen. Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Antikonvulsiva-Konzentration und dem Grad der autistischen Merkmale.
Fruchtbare Frauen, die Antiepileptika verwenden, sollten kontinuierlich Folsäure-Präparate einnehmen, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Bergen; JAMA Neurology – doi:10.1001/jamaneurol.2017.3897; Jan. 2018
Vitamine vor und während der Schwangerschaft mit niedrigerem Autismusrisiko bei Kindern verbunden
04.01.2018 Die Einnahme von Folsäure (Vitamin B9) und Multivitaminen während der Schwangerschaft könnte das Autismusrisiko des Kindes verringern, so eine neue in JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie der Universität Haifa.
Studienautor Stephen Levine und Kollegen erfassten die Daten von 45.000 Kindern, die zwischen 2003 und 2007 in Israel geboren wurden, und verfolgten deren Entwicklung bis 2015.
Das Team sammelte auch die Daten von Verschreibungen, um festzustellen, ob den Müttern der Kinder Folsäure oder Multivitamin-Präparate vor oder während der Schwangerschaft verordnet wurden.
Kein Abo! (Schon ab 1,67€ für den Monat)
Frauen, die Vitamin-Ergänzungen vor der Schwangerschaft einnahmen, hatten ein um 61 Prozent reduziertes Risiko für ein Kind mit Autismus, verglichen mit Müttern, die keine Vitamin-Präparate erhielten.
Zusätzlich stand die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während der Schwangerschaft mit einem um 73 Prozent reduzierten Risiko einer Autismusdiagnose in Verbindung, schreiben die Wissenschaftler.
Das Gesamtrisiko für Autismus blieb jedoch gering: Nur 1,3 Prozent der Kinder in der Studie erhielten eine Autismus-Diagnose.
Aber diese Studienergebnisse legen nahe, dass die Einnahme von Folsäure und Multivitaminen ein Weg sein könnte, Babys vor der Entwicklung von Autismus zu schützen, zeigt der Bericht. Die Einnahme von Folsäure während der Schwangerschaft wird z.B. auch empfohlen, um Geburtsfehler des Rückenmarks und des Gehirns zu verhindern.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Haifa; JAMA Psychiatry – doi:10.1001/ jamapsychiatry.2017.4050; Jan. 2018
Weitere Forschungsartikel, News
- Viele Eltern autistischer Kinder benutzen alternative Behandlungsmethoden
- A. und Vitamin D (Mangel)
- Autismus: Zink und Zinkmangel