Gehirn, Lebensstil und Umwelteinflüsse verbinden körperliche und geistige Gesundheit

Studie zeigt Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Körper und Gehirn und den Auswirkungen auf die psychische Gesundheit

Gehirn, Lebensstil und Umwelteinflüsse verbinden körperliche und geistige Gesundheit

12.08.2024 Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Gehirn, Körper und Lebensstil miteinander verbunden sind und wie sie zusammen die psychische Gesundheit beeinflussen.

Forscher der University of Melbourne, des University College London und der University of Cambridge haben mehrere biologische Pfade identifiziert, an denen Organe und das Gehirn beteiligt sind und die eine Schlüsselrolle für die körperliche und psychische Gesundheit spielen.

Für die in Nature Mental Health veröffentlichte Studie wurden Daten aus der britischen Biobank von mehr als 18.000 Personen herangezogen. 7.749 der Studienteilnehmer wiesen keine klinisch diagnostizierten schweren medizinischen oder psychischen Erkrankungen auf, während 10.334 eine Diagnose von Schizophrenie, Bipolarer Störung, Depression oder Angststörungen hatten.

Körper und Geist

Mithilfe fortgeschrittener statistischer Modelle fanden die Forscher heraus, dass ein schlechterer Gesundheitszustand der Organe in signifikantem Zusammenhang mit einer höheren Anzahl depressiver Symptome steht und dass das Gehirn eine wichtige Rolle bei der Verknüpfung von Körpergesundheit und Depression spielt.

Zu den untersuchten Organsystemen gehörten die Lunge, Muskeln und Knochen, Nieren, Leber, Herz sowie das Stoffwechsel- und Immunsystem.

„Insgesamt haben wir mehrere signifikante Wege gefunden, über die eine schlechte Gesundheit der Organe zu einer schlechten Gesundheit des Gehirns führen kann, was wiederum zu einer schlechten psychischen Gesundheit führen kann“, sagte die Hauptautorin Dr. Ye Ella Tian, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich für Psychiatrie.

Beeinflussbare Lebensstilfaktoren

„Wir haben beeinflussbare Lebensstilfaktoren identifiziert, die durch ihre Auswirkungen auf diese spezifischen Organsysteme und die Neurobiologie möglicherweise zu einer besseren psychischen Gesundheit führen können. Unsere Arbeit liefert eine ganzheitliche Charakterisierung von Gehirn, Körper, Lebensstil und psychischer Gesundheit“.

Auch die körperliche Gesundheit wurde berücksichtigt, ebenso wie Lebensstilfaktoren wie Schlafqualität, Ernährung, Bewegung, Rauchen und Alkoholkonsum.

„Wir ermittelten Lebensstil- und Umweltfaktoren, darunter Bewegung, Bewegungsmangel, Ernährung, Schlafqualität, Rauchen, Alkoholkonsum, Bildung und sozioökonomischer Status, die die psychische Gesundheit durch ihre selektiven Auswirkungen auf die Physiologie bestimmter Organsysteme und die Gehirnstruktur beeinflussen.“

„Dies ist eine bedeutende Arbeit, weil wir den Zusammenhang zwischen körperlicher Gesundheit und Depression und Angst gezeigt haben und wie dieser teilweise durch individuelle Veränderungen der Gehirnstruktur beeinflusst wird“, sagte Koautor Professor Andrew Zalesky.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine schlechte körperliche Gesundheit in mehreren Organsystemen, wie Leber und Herz, Immunsystem, Muskeln und Knochen, zu späteren Veränderungen der Gehirnstruktur führen kann. Diese strukturellen Veränderungen des Gehirns können zu Symptomen von Depressionen und Angstzuständen sowie Neurotizismus führen oder diese verschlimmern.“

© Psylex.de – Quellenangabe: Nature Mental Health (2024). DOI: 10.1038/s44220-024-00303-4

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