Generalisierte Angststörung bei Erwachsenen mit ADHS häufig

Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden viermal häufiger an einer generalisierten Angststörung

Generalisierte Angststörung bei Erwachsenen mit ADHS häufig

18.11.2021 Eine neue im Journal of Affective Disorders veröffentlichte Studie hat ergeben, dass einer von vier Erwachsenen im Alter von 20 bis 39 Jahren mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) an einer generalisierten Angststörung (GAS) leidet.

Bei Personen mit ADHS war die Wahrscheinlichkeit, irgendwann in ihrem Leben unter einer generalisierten Angststörung zu leiden, viermal höher als bei Personen ohne ADHS. Selbst nach Kontrolle anderer relevanter Faktoren, einschließlich soziodemografischer Daten, negativer Kindheitserfahrungen und einer Vorgeschichte von Drogenabhängigkeit und schweren depressiven Störungen, war die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer generalisierten Angststörung bei Personen mit ADHS immer noch mehr als doppelt so hoch.

Diese Ergebnisse unterstreichen, wie anfällig Erwachsene mit ADHS für generalisierte Angststörungen sind, sagt die Hauptautorin Esme Fuller-Thomson, Professorin an der Factor-Inwentash-Fakultät für Sozialarbeit der Universität Toronto und Direktorin des Institute for Life Course & Aging. Es gibt viele Studien, die ADHS bei Erwachsenen mit Depressionen und Suizidalität in Verbindung bringen, aber weniger Aufmerksamkeit wurde generalisierten Aktivitätsstörungen und anderen negativen Folgen im Lebensverlauf gewidmet.

Einflussfaktoren

In der Studie wurden mehrere Faktoren identifiziert, die bei Menschen mit ADHS mit generalisierter Angststörung in Verbindung gebracht wurden. Bei weiblichen Befragten mit ADHS war die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer generalisierten Angststörung fast fünfmal so hoch, selbst nach Kontrolle anderer Einflussfaktoren.

Erwachsene, die in ihrer Kindheit negative Erfahrungen wie sexuellen oder körperlichen Missbrauch in der Kindheit oder chronische häusliche Gewalt durch die Eltern erlebt hatten, litten dreimal häufiger an einer generalisierten Angststörung. Sechzig Prozent der Menschen mit ADHS, die Angststörungen hatten, hatten mindestens eine dieser negativen Kindheitserfahrungen gemacht.

Zu den weiteren Faktoren, die bei Erwachsenen mit ADHS mit einer generalisierten Angststörung in Verbindung gebracht werden, gehörten ein Einkommen von weniger als 40.000 Dollar, weniger enge Beziehungen und eine schwere depressive Störung in der Vorgeschichte. Die Wahrscheinlichkeit für eine generalisierte Angststörung war bei ADHS-Betroffenen mit einer lebenslangen schweren depressiven Störung sechsmal so hoch.

Zur Studie

Die Forscher untersuchten eine landesweit repräsentative Stichprobe von 6.898 Befragten aus dem Canadian Community Health Survey-Mental Health im Alter von 20 bis 39 Jahren, von denen 272 an ADHS und 682 an generalistierter Angststörung litten.

Leider hatten die Forscher keinen Zugang zu Informationen darüber, ob und welche Therapien die Befragten mit ADHS zur Behandlung ihrer Ängste erhalten hatten.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Affective Disorders (2021). DOI: 10.1016/j.jad.2021.10.020

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