Studie untersuchte Dankbarkeit, Wohlbefinden und prosoziale Verhaltensweisen nach experimenteller Schlafbeschränkung und Schlafverlängerung
13.06.2024 Eine neue Studie hat ergeben, dass gesunder Schlaf einen positiven Einfluss auf Dankbarkeit, psychische Belastbarkeit (Resilienz) und Wohlbefinden bei Erwachsenen hat.
Die auf dem jährlichen Meeting SLEEP 2024 in Houston und zeitgleich in SLEEP vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die subjektive Schläfrigkeit und die Stimmungsstörungen bei früheren Schlafenszeiten, die den Schlaf um durchschnittlich 46 Minuten pro Nacht verlängerten, verbesserten und bei späteren Schlafenszeiten, die den nächtlichen Schlaf um durchschnittlich 37 Minuten verringerten, verschlechterten.
Die Messwerte für Wohlbefinden, Resilienz und Dankbarkeit verbesserten sich im Laufe der Woche signifikant bei verlängerten Schlafzeiten und verschlechterten sich signifikant bei eingeschränktem Schlaf. Die Teilnehmer mit längerem Schlaf schrieben auch doppelt so viel auf ihre Dankbarkeitsliste wie die anderen Studienteilnehmer.
„Umfragedaten deuten darauf hin, dass das Glücksempfinden in den letzten Jahren abgenommen hat, und im gleichen Zeitraum waren Schlafprobleme weit verbreitet“, sagte Studienleiter Michael Scullin, der in Psychologie promoviert hat und außerordentlicher Professor für Psychologie und Neurowissenschaften an der Baylor University in Waco, Texas ist.
„Es ist zwar bekannt, dass Schlafmangel die Symptome von psychischen Problemen verschlechtert, aber bisher haben wir noch nicht in experimentellen Studien untersucht, ob mehr Schlaf die positiven Aspekte des Lebens wie Sinn, Hoffnung und Dankbarkeit verbessert.“
An der Studie nahmen 90 Erwachsene teil, die nach dem Zufallsprinzip über eine Arbeitswoche hinweg zu spätem, frühem oder normalem Schlaf eingeteilt wurden und mittels Aktigraphie überwacht wurden. Die primären Ergebnisse waren Veränderungen in Bezug auf den Zustand und die Eigenschaften des Wohlbefindens, der Resilienz und der Dankbarkeit sowie Verhaltensäußerungen der Dankbarkeit.
Scullin stellte fest, dass eine experimentelle Erhöhung des Schlafs diese positiven Eigenschaften verbesserte, die den Kern des psychischen Wohlbefindens bilden und zu den Grundlagen prosozialer Verhaltensweisen gehören. „Die leichte Erhöhung des Schlafs steigerte das Gefühl der Dankbarkeit, die Widerstandsfähigkeit und das Wohlbefinden (flourishing) im Leben“, sagte Scullin.
© Psylex.de – Quellenangabe: SLEEP (2024). DOI: 10.1093/sleep/zsae067.0184