Kognition von Kindern mit familiärem Schizophrenie-Risiko

Neurokognitive Entwicklung bei Kindern mit familiärem hohen Risiko für Schizophrenie oder bipolare Störung

Kognition von Kindern mit familiärem Schizophrenie-Risiko

24.08.2022 Kinder mit einem familiären Hochrisiko (FHR) für Schizophrenie haben neurokognitive Beeinträchtigungen im Vergleich zu bevölkerungsbasierten Kontrollen (PBC) laut einer kürzlich in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.

Christina Bruun Knudsen vom Aarhus University Hospital-Psychiatry in Dänemark und Kollegen untersuchten die Entwicklung bestimmter neurokognitiver Funktionen im Alter von 7 bis 11 Jahren bei Kindern mit FHR für Schizophrenie oder bipolare Störung im Vergleich zu einer PBC-Gruppe. Die Daten wurden von zwei Universitätskliniken in Dänemark erhoben.

459 Kinder unterzogen sich bei der Nachuntersuchung nach vier Jahren neurokognitiven Tests: 170 mit FHR für Schizophrenie, 103 mit FHR für bipolare Störungen und 178 Kinder in der PBC-Gruppe. 520 Kinder nahmen an den neurokognitiven Untersuchungen im Alter von 7 bzw. 11 Jahren oder bei beiden Untersuchungen teil und wurden in die Analysen einbezogen.

  • Die Forscher stellten keine statistisch signifikanten „time-by-group“-Wechselwirkungen zwischen den drei Gruppen fest, wenn hinsichtlich Mehrfachvergleiche korrigiert wurde.
  • Kinder mit FHR für Schizophrenie zeigten bei der Nachbeobachtung nach vier Jahren signifikante neurokognitive Beeinträchtigungen bei sieben von 24 neurokognitiven Messwerten (29,2 Prozent) im Vergleich zur PBC-Gruppe und bei fünf von 24 Messungwerten (20,8 Prozent) im Vergleich zu Kindern mit FHR für bipolare Störung.
  • Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen Kindern mit FHR bei bipolarer Störung und der PBC-Gruppe festgestellt.

„Diese Ergebnisse könnten als Grundlage für Frühinterventionsprogramme dienen, die auf kognitive Beeinträchtigungen bei Kindern mit FHR für Schizophrenie abzielen, da diese Beeinträchtigungen vermutlich korrigiert werden können“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. 2022;79(6):589-599. doi:10.1001/jamapsychiatry.2022.0465

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