Angststörungen und körperliche Krankheiten

Mehrere chronische körperliche Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für Angststörungen verbunden

05.05.2020 Heranwachsende mit chronischen medizinischen bzw. körperlichen Erkrankungen (CMC) – darunter Asthma, angeborene Herzerkrankungen, Diabetes, Epilepsie, entzündliche Darmerkrankungen, juvenile idiopathische Arthritis und Sichelzellanämie – werden häufiger mit einer Angststörung diagnostiziert.

Eine im Journal der American Academy of Child and Adolescent Psychiatry veröffentlichte systematische Übersicht untersuchte die Prävalenz von Angststörungen und den Einfluss von Angst auf die krankheitsbezogenen Ergebnisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen körperlichen Krankheiten.

Die Überprüfung auf der Grundlage von 53 Studien umfasste die Untersuchung der Prävalenz von Angststörungen und der krankheitsbezogenen Ergebnisse von sieben verschiedenen chronischen medizinischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren oder jünger.

  • Bei allen physischen Krankheiten war die Auftretensrate von Angststörungen bei chronisch erkrankten Heranwachsenden im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung höher.
  • Es gab nur wenige Belege für einen Zusammenhang zwischen Angst und unerwünschten krankheitsbezogenen Ergebnissen.
  • Bei Asthma, entzündlichen Darmerkrankungen und Sichelzellanämie gab es einige Hinweise darauf, dass Angst mit unerwünschten Folgen verbunden war; dies wurde durch zwei Längsschnittstudien, eine bei Asthma und eine bei entzündlichen Darmerkrankungen (s.a. Angststörung und Darmerkrankungen), belegt.
  • Bei Diabetes waren die Ergebnisse widersprüchlich, wobei einige Studien darauf hinwiesen, dass Angststörungen mit negativeren Folgen verbunden waren und andere Studien zeigten, dass Ängstlichkeit mit einer besseren Therapietreue verknüpft waren.

Krankheitsbezogene Folgen bzw. Resultate

Einige der Studien untersuchten den Einfluss von Angststörungen auf krankheitsbezogene Folgen bzw. Resultate. Es wurden keine Studien zu krankheitsbezogenen Endpunkten bei Epilepsie oder angeborenen Herzerkrankungen identifiziert, jedoch berichten die Autoren, dass Angststörungen in Verbindung standen mit:

  • schlechterer Symptomkontrolle, Schulabwesenheit und höheren Raten von Tabakkonsum bei Jugendlichen (Rauchen und Angststörung) mit Asthma;
  • erhöhter Krankheitsaktivität bei Jugendlichen mit entzündlichen Darmerkrankungen;
  • größeren Schmerzen bei Heranwachsenden mit juveniler idiopathischer Arthritis; und
  • längeren Krankenhausaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen mit Sichelzellkrankheit, die sich in einer vaso-okkularen Krise präsentieren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry (2019). DOI: 10.1016/j.jaac.2019.10.010

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