Auswirkungen von mediterranen und westlichen Ernährungsmustern auf das Stressempfinden und die psychische Belastung
09.08.2024 Eine mediterrane Ernährung (sogenannte Mittelmeerdiät) im Vergleich zu einer traditionellen westlichen Ernährung kann dazu führen, dass man sich weniger gestresst fühlt, so ein neues Forschungsergebnis eines Teams der Universität Binghamton, State University of New York.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen durch eine mediterrane Ernährung ihr Stressempfinden senken können, sagte Studienautorin Lina Begdache.
„Es ist bekannt, dass Stress eine Vorstufe zu psychischen Problemen ist, und die Forschung hat gezeigt, dass die mediterrane Ernährung psychische Probleme verringert“, sagte sie. „Ein Teil des Rätsels kann also dadurch erklärt werden, dass die mediterrane Ernährung mit einer Verringerung der negativen Komponenten des wahrgenommenen Stresses und einer Verbesserung seiner positiven Eigenschaften einhergeht.“
Die mediterrane Ernährung ist pflanzlich basiert und enthält gesunde Fette, vor allem aber gesunde Lebensmittel und ein Spektrum an natürlichen Farben. Sie steht in scharfem Kontrast zur westlichen Ernährung, die für ihren hohen Anteil an Fleischprodukten, hochglykämischen und minderwertig verarbeiteten Lebensmitteln bekannt ist.
Während die mediterrane Ernährung für ihre positiven Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit bekannt ist, ist über ihre Auswirkungen auf das Stressempfinden, d. h. die Einschätzung, wie stark man zu einem bestimmten Zeitpunkt unter Stress steht, wenig bekannt.
Um dies zu ermitteln, führten Begdache und ihre Studenten eine Umfrage unter mehr als 1.500 Personen durch und befragten sie zu den von ihnen verzehrten Lebensmitteln sowie zu ihrem Stressempfinden. Unter Verwendung eines maschinellen Lernmodells zeigen die Ergebnisse, dass der Verzehr von Komponenten der mediterranen Ernährung mit einem geringeren Stressempfinden und einer geringeren psychischen Belastung einhergeht, während der Verzehr von Komponenten der westlichen Ernährung mit einer erhöhten Wahrnehmung von Stress und psychischer Belastung (Distress) verbunden ist.
Laut Begdache schließen diese in Nutrition and Health veröffentlichten Ergebnisse eine Lücke in der Fachliteratur, da sich die meisten Studien zum Thema Ernährung und Stress darauf konzentrierten, wie sich Stress auf die Auswahl und Qualität von Lebensmitteln auswirkt. Sie und ihr Team untersuchen verschiedene Aspekte der Gehirnfunktion und des Verhaltens im Zusammenhang mit den Ernährungsgewohnheiten.
© Psylex.de – Quellenangabe: Nutrition and Health (2024). DOI: 10.1177/02601060241263375
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