Migräne: Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie hilfreich

Die kopfschmerzbedingte Beeinträchtigung verbesserte sich nicht, aber die Kopfschmerzhäufigkeit nahm ab und die psychische Leistungsfähigkeit verbesserte sich

Migräne: Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie hilfreich

11.01.2022 Eine migränespezifische Anpassung von achtsamkeitsbasierter kognitiver Therapie (MBCT) verbessert zwar nicht die kopfschmerzbedingten Beeinträchtigungen bei Migränepatienten, führt aber zu einer geringeren Kopfschmerzhäufigkeit und einer verbesserten psychologischen Leistungsfähigkeit.

Dies geht aus einer im International Journal of Behavioral Medicine veröffentlichten Studie hervor.

Die Studie

Dr. Kathrin Simshäuser von der Universität Freiburg und ihre Kollegen wiesen 54 Migränepatienten nach dem Zufallsprinzip einer Warteliste oder einem migränespezifischen MBCT-Programm zu. Die Patienten wurden zu Beginn und nach der Intervention sowie bei der Nachuntersuchung (sieben Monate) in der Interventionsgruppe untersucht.

Zu den Ergebnissen gehörten migränebezogene Parameter sowie Variablen zur psychologischen Funktionsfähigkeit und zum Coping.

Kopfschmerzbeeinträchtigung und Kopfschmerzhäufigkeit

Die Forscher beobachteten keinen signifikanten Gruppenunterschied beim primären Ergebnis der kopfschmerzbedingten Beeinträchtigung, jedoch eine signifikante Verringerung der Kopfschmerzhäufigkeit durch achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie.

In einer Analyse der sekundären Ergebnisse zeigte sich eine Überlegenheit der MBCT bei vier von acht psychologischen Parametern (wahrgenommener Stress, Angst, Grübeln und Katastrophisieren); die Effektgrößen waren gering bis mittel. Die Intervention war praktikabel; die Teilnehmer berichteten von hoher Zufriedenheit und persönlicher Zielerreichung.

Ausgehend von ihren Studiendaten können die Forscher das adaptierte MBCT-Programm nicht für Patienten empfehlen, die in erster Linie darauf abzielen, die Beeinträchtigung durch ihre Kopfschmerzen zu reduzieren. Da das adaptierte MBCT-Programm jedoch Potenzial zur Beeinflussung von Kopfschmerzmerkmalen und zur Förderung von Bewältigungsprozessen auf höherer Ebene zeigt, verdient es eine weitere Evaluierung im Bereich der Kopfschmerzerkrankungen, die bei Millionen von Patienten Leiden und Beeinträchtigungen verursachen, schließen die Studienautoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: Int.J. Behav. Med. (2021). https://doi.org/10.1007/s12529-021-10044-8

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