Kinder mit Autismus werden eher zu Hause und in der Schule gemobbt
22.07.2019 Eine in Autism and Developmental Disorders veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Kinder mit Autismus eher sowohl von ihren Geschwistern als auch von Gleichaltrigen gemobbt werden, was bedeutet, dass sie zuhause keine Pause vom Gemobbtwerden bekommen, wenn sie von der Schule zurückkehren.
Die Forscher fanden auch heraus, dass autistische Kinder eher Opfer und Verursacher von Geschwistermobbing waren als solche ohne Autismus.
Die Studie verwendete Daten aus der Millennium Cohort Study, um Geschwistermobbing bei einer Stichprobe von über 8.000 Kindern zu untersuchen, von denen mehr als 231 Autismus hatten.
Den Kindern wurden Fragen gestellt, wie oft sie von ihren Geschwistern und Gleichaltrigen absichtlich schikaniert oder verletzt wurden und wie oft sie die Täter solcher Handlungen waren.
Die Studie ergab, dass im Alter von 11 Jahren zwei Drittel der Kinder mit Autismus berichteten, in irgendeiner Form an Geschwistermobbing beteiligt zu sein, verglichen mit der Hälfte der Kinder ohne Autismus.
Während die Mobbingfälle für Kinder in beiden Gruppen bis zum Erreichen des 14. Lebensjahres zurückgegangen sind, gab es immer noch Unterschiede bei den spezifischen Formen der Beteiligung. Kinder mit Autismus waren wahrscheinlicher an beidseitigem Geschwistermobbing als Opfer und Täter beteiligt.
Der Studie zufolge wurden die an Geschwistermobbing beteiligten Kinder – unabhängig davon, ob sie Autismus hatten oder nicht – eher mit emotionalen und verhaltensbedingten Problemen lang- und kurzfristig konfrontiert.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Mobbing von Geschwistern in der mittleren Kindheit mit psychosozialen Schwierigkeiten in der frühen Jugend verbunden war.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Autism and Developmental Disorders – https://dx.doi.org/10.1007/s10803-019-04116-8
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