Musik und Autismus

Musik verbessert die soziale Kommunikation und die auditorisch-motorische Vernetzung bei Kindern mit Autismus

06.11.2018 Die Teilnahme an musikalischen Aktivitäten wie Singen und das Spielen von Instrumenten in der Einzeltherapie kann die sozialen Kommunikationsfähigkeiten autistischer Kinder und die Lebensqualität ihrer Familie verbessern, und es kann die Gehirnvernetzung in wichtigen Netzwerken zum Besseren regulierren laut einer im Fachblatt Translational Psychiatry veröffentlichten Studie.

Megha Sharda vom International Laboratory for Brain, Music and Sound Research (BRAMS) und dem Fachbereich Psychologie der Universität Montreal und Kollegen haben 51 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung im Alter von 6 bis 12 Jahren zur Teilnahme an einer klinischen Studie einer auf Musik basierten Intervention mit drei Monaten Laufzeit eingeladen.

Zunächst gaben die Eltern Auskunft über die sozialen Kommunikationsfähigkeiten ihres Kindes und die Lebensqualität der Familie sowie die Schwere der Symptome des Kindes. Die Kinder wurden einer MRT-Untersuchung unterzogen, um die Gehirnaktivität zu erfassen.

Therapie mit vs. Intervention ohne musikalische Aktivitäten

Die Kinder wurden dann nach dem Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet: einer mit Musik und einer ohne. Jede Sitzung dauerte 45 Minuten und wurde von Westmount Music Therapy geleitet.

In der Musikgruppe sangen die Kinder und spielten verschiedene Musikinstrumente und arbeiteten mit einem Therapeuten zusammen, um eine gegenseitige Interaktion zu ermöglichen.

Die Kontrollgruppe arbeitete mit dem gleichen Therapeuten zusammen und beschäftigte sich auch mit gegenseitig einbeziehenem Spiel, aber ohne musikalische Aktivitäten.

Kommunikationsfähigkeiten, Lebensqualität, Autismussymptome

Nach den Sitzungen berichteten die Eltern der Kinder aus der Musikgruppe über signifikante Verbesserungen der Kommunikationsfähigkeiten ihrer Kinder und der familiären Lebensqualität, die über die der Kontrollgruppe hinausgingen.

Eltern von Kindern in beiden Gruppen berichteten jedoch nicht über eine Verringerung des Schweregrads von Autismus.

Die Gehirnverbindungen

Die aus den MRT-Scans gewonnenen Daten deuten darauf hin, dass eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit bei Kindern, die sich der Musikintervention unterzogen haben, eine Folge der erhöhten Konnektivität zwischen auditorischen und motorischen Hirnregionen und einer verminderten Konnektivität zwischen auditorischen und visuellen Regionen sein könnte, die bei Menschen mit Autismus häufig als überkonnektiert beobachtet wird.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Translational Psychiatry – http://dx.doi.org/10.1038/s41398-018-0287-3

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