Alzheimer Krankheit: Symptome, Symptomatik

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Frauen schwerer von Symptomen betroffen

01.04.2016 Frauen sind nicht nur häufiger von Alzheimer betroffen, sie zeigen auch schlechtere kognitive Fähigkeiten als Männer im gleichen Stadium der Krankheit, sagen Wissenschaftler von der Universität Hertfordshire in der Zeitschrift World Journal of Psychiatry.


Bild: Gerd Altmann

Bei einer Analyse bestehender Belege fanden sie, dass die kognitiven Funktionen von Frauen sich schwerer und über einen breiteren Bereich verschlechterten als die von Männern, selbst auf Gebieten, wo jüngere Frauen einen natürlichen Vorteil hatten – wie z.B. bei den sprachlichen Fähigkeiten.

Diese Differenzen scheinen nicht von Unterschieden im Alter, der Bildung oder der Schwere der Erkrankung abzuhängen.

Erklärungsversuche

Frauen können schwerer betroffen sein als Männer aus einer Reihe von Gründen.

  • Einige Forscher behaupten, es könne an der Reduktion des Oestrogens bei postmenopausalen Frauen liegen – die Menopause verschlechtert kognitive Funktionen wie Gedächtnis, was später durch Alzheimer verschlimmert wird.
  • Eine andere Möglichkeit betrifft die Tatsache, dass Männer traditionell mehr Zeit im Beruf verbracht haben, und diese Tätigkeit ihnen größere ‚kognitive Reserven‘ geben kann, wodurch sie dem Einfluss der Krankheit besser widerstehen können.
  • Eine andere Theorie bezieht sich auf ein spezifisches Gen (APOE 4), das mit Alzheimer verbunden worden ist. Frauen tragen wahrscheinlicher dieses Gen, das mit einem kognitiven Verfall und Gedächtnisproblemen selbst bei gesunden Personen verbunden wird.

Studienautor Professor Keith Laws sagte: Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den neurokognitiven Funktionen sind relativ gut etabliert, zum Beispiel bei Autismus, Schizophrenie, Depression und Legasthenie. Trotz klarer Belege jedoch, dass die Alzheimer-Krankheit bei Frauen deutlich überwiegt, gab es bislang wenig Forschung zu den neurokognitiven Unterschieden zwischen Männern und Frauen mit Alzheimer-Krankheit.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Hertfordshire, World Journal of Psychiatry; April 2016

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