Metabolisches Syndrom und Demenz
Neurologische Erkrankungen – Demenzerkrankungen
Eine neue Studie sagt, dass ältere Leute mit einem metabolischen Syndrom (auch bekannt unter: tödliches Quartett, Reavan-Syndrom oder Syndrom X) ein höheres Risiko für Gedächtnisverluste haben könnten.
Gedächtnisverlust verbunden mit physischen Krankheiten
Beim metabolischen Syndrom hat man per Definition drei oder mehr der folgenden Risikofaktoren: hoher Blutdruck, übermäßiges Fett am Bauch, höhere Triglycerid-Werte (als normal), hoher Blutzucker und wenig High-Density-Lipoprotein- (HDL) Cholesterol.
Das metabolische Syndrom ist auch an ein gesteigertes Risiko für einen Herzinfarkt gebunden.
Für die Studie wurden 7.087 Personen im Alter von 65 Jahren und älter aus drei französischen Städten auf das metabolische Syndrom getestet. Insgesamt hatten 16 Prozent der Teilnehmer das Syndrom X.
Den Teilnehmern wurde eine Serie von Gedächtnisaufgaben und kognitiven Funktionstests zwei und vier Jahre später gegeben. Die Tests schlossen einen Gedächtnistest, einen Test des visuellen Arbeitsgedächtnisses und einen Test auf Wortgewandtheit ein.
Einbußen bei Gedächtnis, Wortgewandheit, Arbeitsgedächtnis
Die Forscher stellten fest, dass Teilnehmer mit metabolischem Syndrom mit einer Wahrscheinlichkeit von 20% einen kognitiven Rückgang beim Gedächtnistest hatten, im Vergleich zu jenen, die nicht vom tödlichen Quartett betroffen waren.
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Insbesondere waren höhere Triglyceride und niedriges HDL-Cholesterol mit schlechteren Gedächtnisscores verbunden; Diabetes war mit einer geringeren Punktzahl bei visuellem Arbeitsgedächtnis und Wortgewandtheit verbunden.
„Unsere Studie erhellt, wie das metabolische Syndrom und die individuellen Faktoren der Krankheit die kognitive Gesundheit beeinflussen können“, sagte die Verfasserin der Studie Christelle Raffaitin, M.D. vom French National Institute of Health Research in Bordeaux, France.
„Unsere Ergebnisse schlagen vor, dass die Kontrolle des metabolischen Syndroms helfen könnte, altersgebundenen Gedächtnisverlust zu verlangsamen oder den Beginn der Demenz zu verschieben.“
Quelle: French National Institute of Health Research, Feb. 2011
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