Omega-3 Fettsäuren gegen Demenz, Alzheimer, mentalen Verfall

Omega-3 Fettsäuren gegen Demenz, Alzheimer, mentalen Verfall

Neurologische Erkrankungen – Demenzerkrankungen

Wie wirken Omega-3 Fettsäuren?

Fisch essen soll gut für das Gehirn und fürs Gedächtnis sein (und damit Demenz entgegenwirken). Forscher konnten diesen Nutzen mit Omega-3 Fettsäuren, die im Fisch enthalten sind, in Zusammenhang bringen.

Jedoch konnten die Forscher, die die mit Omega-3 verbundenen positiven Wirkungen beobachten konnten, nicht die genauen physiologischen Änderungen beschreiben.

Nun sagen Forscher der Universität von Alberta, dass sie eine mögliche Erklärung entdeckt haben, wie Omega-3 das Gedächtnis verbessert.

Höhere DHA-Werte im Hippocampus

Ihre Befunde wurden in der Zeitschrift Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism herausgegeben.

Yves Sauve, Ph.D. und sein Team entdeckten, dass Labor-Tiere, die mit einer Omega-3 Diät gefüttert wurden, 30 Prozent höhere Level von DHA (eine Form von Omega-3) in der Gedächtnissektion des Gehirns, bekannt als Hippocampus, hatten, verglichen mit Tieren, die eine normale gesunde Ernährung bekamen.
„Wir wollten herausfinden, wie das Essen von Fisch das Gedächtnis verbessert“, sagt Sauve.

„Was wir entdeckten ist, dass Gedächtniszellen im Hippocampus besser miteinander kommunizieren und besser Nachrichten weitergeben können, wenn die DHA Level in dieser Region des Gehirns höher waren. Dies könnte erklären, warum sich das Gedächtnis bei einer hohen DHA Kost verbessert“.

Sauve vermutet, wenn eine Diät mit DHA ergänzt wird, dies für zusätzliche Depots von Omega-3 Fettsäuren im Gehirn sorgt. Sein Team bestätigte diesen Befund, eine Entdeckung, die andere Laboratorien auch bemerkt haben.

Kost mit viel Omega-3 schützt Gedächtnis

Dieser Befund scheint die Theorie zu unterstützen, dass eine Kost mit viel Omega-3 und/oder Ernährungsergänzung mit Omega-3 das Gedächtnis schützen kann; auch und gerade vor Demenz-Erkrankungen.

Eine Ergänzung der Ernährung mit DHA, wie mehr Fisch zu essen oder die Ernährung mit Omega-3 Kapseln zu ergänzen, könnte verhindern, dass DHA Level im Gehirn absinken, wenn wir altern, sagte Sauve.
Quelle: Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism. Juli 2012

Omega-3 zeigte keine Wirkung gegen geistigen Verfall

26.08.2015 Während einige Forschungsstudien eine Wirksamkeit für die Gehirngesundheit bei einer Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren feststellen konnten, kam eine große klinische Studie von Forschern der National Institutes of Health der USA zu einem anderen Ergebnis.

Große Langzeitstudie

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Bild: Elias Shariff Falla Mardini

4.000 Patienten mit altersgebundener Makula-Degeneration (AMD – einer schleichenden Erkrankung der Augen, die zur Erblindung führen kann) bei denen getestet werden sollte, ob Omega-3 die Erkrankung stoppen oder verlangsamen kann, wurden über fünf Jahre verfolgt und die Ergebnisse in Journal of the American Medical Association veröffentlicht.

Studienautorin Dr. Emily Chew und ihr Team untersuchten dabei auch den möglichen kognitiven Nutzen von Omega-3 Nahrungsergänzungen bei den Teilnehmern, die im Schnitt 72 Jahre alt und zu 58% weiblich waren.

Die Teilnehmer wurden zufällig einer der folgenden Gruppen zugeteilt:

  • Placebo
  • Omega-3 (Docosahexaensäure DHA, 350 mg und Eicosapentaensäure 650 mg)
  • Lutein und Zeaxanthin (Nährstoffe aus grünem Blattgemüse)
  • Omega-3 und Lutein / Zeaxanthin

Die Teilnehmer machten zu Beginn der Studie, nach zwei und nach vier Jahren kognitive Funktionstests, wobei Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit getestet wurden.

Der Befund

Es zeigte sich, dass alle Gruppen gleichermaßen in den Punkteständen der Tests abnahmen – es machte keinen Unterschied, welche Nahrungsergänzungsmittel in welcher Kombination eingenommen worden waren.

Die Forscher räumten allerdings ein, dass das Alter oder bestimmte Ernährungsmuster eine Rolle spielen könnten. Vielleicht könnten Alzheimer und andere Demenzerkrankungen verlangsamt oder gestoppt werden, wenn Omega-3 früher eingenommen wird. Dies sollte in weiteren Studien geklärt werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: National Institutes of Health, Journal of the American Medical Association; August 2015

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