Höhere Zufuhr von Vitamin D
Ein neuer Forschungsbericht besagt, dass eine höhere Zufuhr von Vitamin D das Risiko für die Entwicklung von Parkinson-Krankheit zu verringern scheint.
Vitamin D ist bekannt für seine Rolle bei der Gesundheit der Knochen, eine positive Wirkung auf die Senkung des Krebsrisikos, Herzgesundheit und Typ 2 Diabetes.
Chronisch unzulängliche Vitamin D Zufuhr wird verantwortlich gemacht, eine bedeutende Rolle in der Pathogenese der Parkinson-Krankheit zu spielen, schreiben die Autoren.
Ursache Vitamin D Mangel
Parkinson kann verursacht werden durch einen stetigen Vitamin D Mangel, der zu einem chronischen Verlust von dopaminergen Neuronen im Gehirn führt, sagt eine Annahme.
Personen mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel scheinen ein reduziertes Risiko für die Entwicklung von PK zu haben nach einem Bericht in der Juli Ausgabe von Archives of Neurology.
Paul Knekt, D.P.H. und Kollegen vom National Institute for Health and Welfare in Helsinki, Finnland, untersuchten 3.173 finnische Männer und Frauen im Alter von 50 – 79, die kein Parkinson am Anfang der Studie hatten (von 1978 bis 1980).
Die Teilnehmer beantworteten Fragebögen und Interviews zum sozioökonomischen und gesundheitlichen Hintergrund, nahmen an den Ausgangsniveau-Untersuchungen teil und lieferten Blutentnahmen für die Vitamin D Analyse.
Risiko erhöht bei Mangel des Vitamins
Bei den 29 Jahre späteren Nachtestungen (2007) stellte man fest, dass 50 von den Teilnehmern Morbus Parkinson entwickelt hatten. Nach der Überprüfung auf potentiell verbundene Faktoren, einschließlich körperlicher Aktivität und Body-Mass-Index, hatten die Personen im höchsten Quartil (Viertel der Studienpopulation) des Vitamin-D-Spiegels im Serum ein 67 Prozent niedrigeres Risiko für die Entwicklung von PK als jene im niedrigsten Quartil (also als dasjenige Viertel mit dem niedrigsten Vitamin D Spiegel im Blut).
Trotz des allgemein niedrigen Vitamin D bei den Teilnehmern war eine Dosisreaktions-Beziehung gefunden worden, schreiben die Autoren.
Diese Studie wurde in Finnland ausgeführt, einem Land mit eingeschränkter Sonnenlichtexposition und basiert so auf einer Bevölkerung mit einem stetig niedrigen Vitamin D Status. Dementsprechend liegt der mittlere (durchschnittliche) Serenvitamin D Status in der gegenwärtigen Bevölkerung bei etwa 50 Prozent des vorgeschlagenen optimalen Niveaus (75 bis 80 nanomoles pro Liter).
Risikofaktor und Ursache
„Unsere Befunde stimmen also mit der Hypothese darin überein, dass chronische Unzulänglichkeit bei Vitamin D ein Risikofaktor für Parkinson-Krankheit ist.“
Die genauen Mechanismen, wodurch die Vitamin D Menge das Parkinson Krankheitsrisiko beeinflussen, sind unbekannt, aber es konnte gezeigt werden, dass das Vitamin eine Schutzwirkung auf das Gehirn durch Antioxidations-Aktivitäten, Regulierung von Kalzium-Spiegel, Entgiftung, Modulation des Immunsystems und verbesserte Erregungsfortleitung der Neuronen bewirkt, bemerkten die Autoren.
Quelle: Faculty of 1000: Biology and Medicine 2009
Vitamin K2 – Menachinon
Es ist einem belgischen Neurowissenschaftler gelungen, die Wirkung eines genetischen Fehlers, der zu Parkinson führt, ungeschehen zu machen, durch die Verwendung von Vitamin K2 (Menachinon).
Vitamin K2 bringt neue Hoffnung gegen Parkinson
„Die Ergebnisse unserer Forschung scheinen zu zeigen, dass Vitamin K2 Patienten mit Parkinson helfen könnte. Jedoch, um dies besser zu verstehen, sind mehr Forschungen nötig“, sagte Patrik Verstreken, der mit dem The Flanders Institute for Biotechnology and KU Leuven verbunden ist. Er arbeitete auch zusammen mit Forschern der Universität Northern Illinois an der Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift Science veröffentlicht worden sind.
Mitochondrien, produzieren nicht mehr ausreichend Energie
Verstreken verwendet das Beispiel einer Fabrik, um zu erklären, was mit Parkinson-Patienten geschieht: Wenn wir Zellen als kleine Fabriken ansehen, dann wären Mitochondrien die Kraftwerke, die dafür verantwortlich wären, die Energie für die Arbeit zu liefern. Bei Parkinson-Patienten ist die Aktivität der Mitochondrien und der Transport der Elektronen unterbrochen, und dies führt zu Mitochondrien, die nicht mehr ausreichend Energie für die Zellen produzieren. Dies hat größere Folgen: die Zellen beginnen zu sterben in bestimmten Teilen des Gehirns, und dies unterbricht die Kommunikation zwischen den Neuronen. Die Ergebnisse sind die typischen Symptome von Parkinson: Bewegungseinschränkungen (Akinesie), Tremor und Muskelsteife.
Während die genaue Ursache für die Parkinson-Krankheit nicht bekannt ist, sind Wissenschaftler in der Lage, mehrere bei Parkinson-Patienten gefundene genetische Fehler genau zu lokalisieren, einschließlich der sogenannten PINK1 und Parkin Mutationen, welche beide zu reduzierter mitochondrischer Aktivität führen, sagt der Forscher.
Für ihre Forschung verwendeten Verstreken und sein Team Fruchtfliegen mit einem genetischen Fehler im PINK1 oder Parkin Gen, das dem bei Parkinson ähnlich ist. Sie stellten fest, dass die Fliegen mit einer PINK1 oder Parkin Mutation, ihre Fähigkeit zu fliegen verloren.
Bei näherer Untersuchung entdeckten sie, dass die Mitochondrien in diesen Fliegen fehlerhaft waren, genau wie bei Parkinson-Patienten. Deswegen generierten sie weniger intrazelluläre Energie – Energie, die die Insekten zum Fliegen brauchen.
Als den Fliegen Vitamin K2 gegeben wurde, wurde die Energieproduktion in ihren Mitochondrien wiederhergestellt, und die Fähigkeit der Insekten zu fliegen wurde besser. Die Forscher konnten feststellen, dass die Energieproduktion wiederhergestellt wurde, weil das Vitamin K2 den Elektronentransport in den Mitochondrien verbessert hatte.
Weil fehlerhafte Mitochondrien mit einer PINK1 oder Parkin-Mutation auch bei Parkinson-Patienten gefunden werden können, bietet Vitamin K2 potenziell Hoffnung auf eine neue Behandlungsmöglichkeit bei Parkinson, schliessen die Forscher.
Quelle: Science. Mai 2012