Männer sehen sich in einem „Teufelskreis“ zwischen Zufriedenheit mit ihrer Partnerin vs. psychischer Gesundheit
08.06.2022 Trägt die psychische Gesundheit zur Zufriedenheit mit dem Partner / der Partnerin bei? Eine neue in BMC Psychology veröffentlichte Studie zeigt, dass es Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt – wobei Männer möglicherweise in einen Teufelskreis geraten.
Unter der Leitung von Professor Paul Downward von der Universität Loughborough wurden für die Analyse Daten von 42.464 Paaren verwendet, die im Rahmen der British Household Panel Survey (1991-2008) erhoben wurden, um Aspekte des „marital adjustment model“ (etwa: Modell der ehelichen Anpassung) zu prüfen, das die dyadische Partnerzufriedenheit bewertet.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Beziehungszufriedenheit bei Frauen eher einen Einfluss auf die psychische Gesundheit hat.
Bei Männern hingegen besteht ein potenzieller „Teufelskreis des Niedergangs“ zwischen der Zufriedenheit mit dem Partner und der psychischen Gesundheit.
Psychische Gesundheit vs. Beziehungszufriedenheit
Eine männliche Strategie zur Bewältigung depressiver Symptome kann beispielsweise darin bestehen, dass Männer sich mehr auf eine Aktivität einlassen, die sie sowohl in Bezug auf ihr Verhalten als auch auf ihre Emotionen von ihrer Partnerin entfernt.
Die Studie ist Teil eines umfassenderen Projekts, in dem vorgeschlagen wird, Gesundheit als ein Gut zu betrachten – als etwas, in das es sich zu investieren lohnt, damit der Einzelne und die Gesellschaft sich entfalten und gedeihen können, anstatt Gesundheit als eine Sanierungsmaßnahme zu betrachten.
Investitionen in die psychische Gesundheit kämen daher dem Wohlbefinden des Einzelnen und seiner Partner zugute.
Zur Bedeutung der Studie sagte Downward:
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zufriedenheit mit dem Partner eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die psychische Gesundheit von Paaren gemeinsam getragen werden kann. Das Thema ist wichtig, weil die Zufriedenheit mit dem Partner ein wichtiges Merkmal für die allgemeine Lebensqualität und das Wohlbefinden des Einzelnen ist.
Diese Studie unterstreicht die aktuelle britische Gesundheitspolitik, in der die Gesundheit als ein Gut betrachten wird, das eine Rolle in einem integrierten Versorgungssystem spielt, das eine integrativere und produktivere Gesellschaft fördern soll, wobei der Schwerpunkt auf dem allgemeinen Wohlbefinden des Einzelnen liegt.
© Psylex.de – Quellenangabe: BMC Psychology (2022). DOI: 10.1186/s40359-022-00723-w
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