Koffein reduziert Folgen von chronischem Stress
09.06.2015 Laut einer aktuellen Studie kann Koffein die Auswirkungen von chronischem Stress reduzieren. Deshalb nutzen viele Menschen intuitiv auch die hemmende Wirkung und trinken unter Belastung oft mehr Tee oder Kaffee.
Tee und Kaffee
„Weil in beiden Getränken Koffein enthalten ist, handelt es sich dabei um so etwas wie eine Eigenbehandlung der Betroffenen“, schreibt Prof. Dr. Christa E. Müller von der Universität Bonn in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS).
Bild: MasterTux (pixabay)
Es gäbe zwar bei höherer Koffeindosierung ein paar Nebenwirkungen; ein paar Tassen Tee oder Kaffee seien aber bei gesunden Menschen vertretbar, sagt die Forscherin.
Die Forscher verabreichten chronisch gestressten Mäusen Koffein bzw. einen stärkeren synthetischen Wirkstoff, der die Adenosin-A2A-Rezeptoren hemmt. Dieser Wirkstoff ist dem Koffein sehr ähnlich, hat aber deutlich weniger Nebenwirkungen.
Adenosinrezeptor „A2A“
Der Adenosinrezeptor A2A ist ein Protein, an das spezifische Signalstoffe andocken. Dadurch werden im Zellinneren Prozesse in Gang gebracht. Laut den Wissenschaftlern wird dieser Rezeptor bei Stress im Gehirn hochreguliert und es entstehen die typischen Stresssymptome.
Die gestressten Mäuse, die Koffein bzw. den stärkeren Adenosin-A2A-Rezeptor-Hemmer bekamen, zeigten
- eine geringere ‚depressive Erstarrung‘,
- weniger Angst und
- eine bessere Leistung bei Gedächtnistests im Vergleich zur Kontrollgruppe.
- Auch normalisierte sich der Hirnstoffwechsel.
Der Wirkstoff entfaltete seine Wirkung schon bei einer geringeren Dosis.
„Wurde in den Mäusen das Gen, das den Rezeptor A2A codiert, stumm geschaltet oder wurde der Rezeptor durch Koffein oder spezifische A2A-Hemmer blockiert, dann klangen die Beschwerden durch den anhaltenden Stress ab“, sagte Müller. In einer früheren Forschungsarbeit konnte bereits gezeigt werden, dass sich „Koffein auch positiv auf die Tau-Ablagerungen bei der Alzheimer auswirkt“.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Coimbra, Universität Bonn, PNAS; Juni 2015
Ähnliche Artikel
- Die Gier nach Koffein verschlechtert das Gedächtnis.
zum Artikel - Hilft Koffein gegen Demenzerkrankungen?
- Die Kaffee-Cannabis-Verbindung
- Coping
Meiner Meinung nach sollte es in aller erster Linie darum gehen Stress zu vermeiden bzw. auf natürlichem Weg abzubauen.
Das ist das gesündeste Hauptziel.
Und irgendwie scheinen sehr viele zu denken, dass das nicht möglich ist. Warum?
Jedes Mittelchen, auch Kaffee, ist nicht die wirklich gute, sinnvolle und beste Lösung.
Bei mir ist es genauso, wie sie schreiben. Je mehr ich unter Stress stehe, desto häufiger trinke ich Kaffee. Sogar zum Einschlafen hilft er dann, um runterzukommen.