Happy-Heart-Syndrom
Psychische Probleme: hohe Belastung/Anspannung
Auch Freude kann das Herz brechen
03.03.2016 Laut einer Studie des Universitätsspital Zürich kann die Stress-Kardiomyopathie (oder auch Takotsubo Kardiomyopathie oder Gebrochenes-Herz-Syndrom) genannte Erkrankung des Herzens auch durch große Freude ausgelöst werden und so ein ‚Happy-Heart-Syndrom‘ verursachen.
Bei der Takotsubo Kardiomyopathie handelt es sich um eine akute und oft schwerwiegende Störung des Herzmuskels mit Symptomen ähnlich eines Herzinfarktes. Diese treten dann meist gleich nach einer besonders stressenden Belastung auf.
Emotionale Auslöser
Die Wissenschaftler Dr. Christian Templin und Dr. Jelena-Rima Ghadri analysierten die Daten von 1.750 Patienten aus verschiedenen Ländern und konnten bei 485 emotionale Trigger der Stress-Kardiomyopathie feststellen.
Im Rahmen dieser Studie wurden bereits im letzten Jahr Befunde veröffentlicht, die auf negative emotionale oder körperliche Stressoren als Auslöser hinwiesen: wie z.B. Mobbing, Verlust einer nahestehenden Person, Schlaganfall, Epilepsie.
Die aktuellen Befunde zeigten 20 Personen (4%) bei denen ein frohes Ereignis (Geburt eines Kindes, Hochzeits- und Geburtstagfeier, Sieg des Sportteams) dem Takotsubo-Syndrom vorausging.
Bei den übrigen 96% der untersuchten Patienten ging allerdings ein negatives Erlebnis voraus.
Besonders häufig Frauen betroffen
Auch in dieser Studie waren vor allem Frauen nach der Menopause von der Stress-Kardiomyopathie betroffen, bemerkten die Forscher in der Zeitschrift European Heart Journal. Die Frauen machten sowohl in der ‚Happy-Heart‘- (durchschnittliches Alter 65 Jahre) als auch in der ‚Gebrochenes-Herz‘-Gruppe (Durchschnittsalter 71 Jahre) 95% der Betroffenen aus.
Dr. Ghadri sagte: „Einer Takotsubo-Kardiomyopathie muss nicht zwingend ein negatives Stressereignis vorausgehen. Auch positive Emotionen können ein TTS auslösen. Das wird Auswirkungen auf die Anamnese der Patienten haben. Ärzte in den Notfallstationen und -praxen sollten wissen, dass Patienten mit Anzeichen eines Herzinfarktes, wie Brustschmerz und Atemnot, die zuvor ein fröhliches Erlebnis hatten, an einem Takotsubo-Syndrom leiden könnten. Genauso wie Patienten, die nach einer Stresssituation mit diesen Symptomen vorstellig werden.“
Die Forscher gehen von einer engen pathophysiologischen Verbindung „in Form einer aktivierten ‚Hirn-Herz-Achse'“ aus. Diese Interaktionen zwischen Gehirn und Herz erforschen die Wissenschaftler aktuell mit Magnetresonanztomographie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universitätsspital Zürich, European Heart Journal; März 2016
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