Stress-Resilienz

Stress-Resilienz

News und Forschung zur psychischen Widerstandsfähigkeit gegen Stress.

Stress-Resilienz ist ein Schlüssel für langfristige Gesundheit

21.06.2015 Die Art und Weise wie wir auf stressende Situationen reagieren, kann unsere Gesundheit schützen oder gefährden laut einem in der Zeitschrift Health Psychology veröffentlichten Bericht.

Chronische Entzündungen

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Bild: Thomas Ulrich, LoboStudioHamburg

Der positive Umgang mit den kleinen Stressoren und Belastungen im Alltagsleben ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für die langfristige Gesundheit, sagt Forscherin Dr. Nancy Sin von der Pennsylvania State University.

Die Forscher analysierten die Daten von 872 Erwachsenen, die über acht aufeinanderfolgenden Tagen von ihren täglichen Stressoren und emotionalen Reaktionen berichteten. Blutproben wurden entnommen und auf Entzündungsmarker untersucht.

Die Wissenschaftler untersuchten u.a. die Auswirkungen von Stressoren wie Streitigkeiten auf der Arbeit und zu Hause.

Ihre Forschungsarbeit fand heraus, dass Menschen, die in Anbetracht von Irritationen gelassen oder fröhlich reagierten, ein geringeres Risiko für Entzündungen hatten.

Chronische Entzündungen können zu Gesundheitsproblemen wie Krebs, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit führen.

Die Reaktion auf Stressoren

Die Studie liefert weitere Belege dafür, wie die emotionale Reaktionen auf die täglichen Stressoren (s.a. Stressoren und Resilienz) unsere Gesundheit beeinflussen.

Dr. Nancy Sin sagt, dass die Stress-Häufigkeit weniger mit dem Entzündungsniveau verbunden ist als die Reaktionen, die auf Stress gezeigt werden. Es ist also wichtiger, wie man auf Stress reagiert. Mit anderen Worten: Die psychische Widerstandsfähigkeit auf Stress – die Stress-Resilienz – wirkt auf das Entzündungsniveau.

Positive Emotionen, und wie sie den Leuten bei Stress helfen können, wurden bisher nicht ausreichend untersucht.

Frauen waren für erhöhte Entzündungswerte besonders anfällig, wenn sie nicht gut mit Stress umgingen.

Koautorin Dr. Jennifer E. Graham-Engeland erklärte, dass sowohl die positiven als auch negativen emotionalen Reaktionen untersucht und die Auswirkungen der Stressexposition mit den Reaktionen auf die Stressoren verglichen wurden. Sie sagte, dass wenig über die potentielle Rolle täglichen Stresses auf Entzündungsprozesse bekannt sei.

Bisher konzentrierte man sich bei der Untersuchung von Menschen meist entweder auf den chronischen Stress (ohne die Reaktionen in die Rechnung mit einzubeziehen) oder auf akuten laborbasierten Stress – Methoden, die normalerweise nicht völlig erfassen können, wie auf ‘natürliche’ Weise auf Stressoren im Kontext des täglichen Lebens reagiert wird.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Pennsylvania State University, Health Psychology; Juni 2015

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