Den Menschen fehlt die Fähigkeit, die emotionale Piloerektion akkurat zu erkennen
06.06.2024 Eine Studie eines Forschers der Durham Psychology hat ergeben, dass Gänsehaut (Piloerektion) viel häufiger auftritt, als man denkt – und dass man vielleicht nicht einmal weiß, dass man sie hat.
Dr. Jonathon McPhetres hat untersucht, ob sich Menschen bewusst sind, wann sie eine Gänsehaut bekommen und wo sie sie am Körper spüren. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Psychophysiology veröffentlicht.
Zu diesem Zweck bat er die Probanden, sich eine Reihe positiver Videoclips anzusehen, darunter ein Vorsprechen bei America’s Got Talent und eine herzerwärmende Familienwerbung, und einen Knopf zu drücken, wenn sie das Gefühl hatten, eine Gänsehaut zu bekommen.
Währenddessen zeichneten Geräte ihre Hauttemperatur und Herzfrequenz auf. Die Beobachter sahen sich auch Aufnahmen von der Haut der Teilnehmer an. Außerdem sollten die Teilnehmer ein Video ansehen und dann auf ein Bild des Körpers klicken, um anzugeben, wo ihrer Meinung nach eine Gänsehaut aufgetreten war.
Die meisten Teilnehmer hatten häufiger eine Gänsehaut, als ihnen bewusst war, und achteten nur auf ihre Unterarme. Viele drückten trotz sichtbarer Gänsehaut nicht auf den Knopf.
Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen nicht immer erkennen können, wann sie eine Gänsehaut haben, und dass diese an mehr Körperstellen auftritt, als uns bewusst ist. Das bedeutet auch, dass die psychologische Erfahrung der Gänsehaut beim Menschen weniger bedeutsam sein könnte als bisher angenommen, schließen die Forscher.
© Psylex.de – Quellenangabe: Psychophysiology (2024). DOI: 10.1111/psyp.14605