Natur gegen Ängste, Angstzustände
Angst-Psychologie – Angst
Naturverbundenheit und unsere Ängstlichkeit
01.08.2016 Eine in der Zeitschrift Journal of Health Psychology veröffentlichte Studie der Manchester Metropolitan Universität untersuchte die Verknüpfung zwischen Ängstlichkeit und dem Gefühl, mit der Natur verbunden zu sein.
Methodik
Bild: Unsplash
Studienautor Dr. Eric Brymer vom Fachbereich für Psychologie befragte 305 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 79 Jahren (78,8% Frauen). Er benutzte dazu zwei psychologische Fragebögen: die Nature Relatedness Scale (um die quantitative Verbundenheit mit der Natur zu erfassen) und das State Trait Inventory for Cognitive and Somatic Anxiety (um die kognitive und somatische Angst, sowie die Gesamtausprägung der Angst zu erfassen).
Außerdem enthielt die Studie ein qualitatives Interview, in dem die Teilnehmer über ihr Verhältnis zur Natur befragt wurden.
Verhältnis zur Natur verknüpft mit Angstausprägung
Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass eine stärkere subjektiv wahrgenommene Verbindung zur Natur mit einer deutlich geringeren Gesamtausprägung und aktueller kognitiver Angst, sowie mit geringerer Angst als Persönlichkeitsmerkmal verbunden war. Es gab aber keine Verbindung zur somatischen Angst.
Die qualitativen Ergebnisse zeigten sieben Themen bzw. Faktoren, durch die die Natur bzw. das Verhältnis zu ihr für eine geringere Angst sorgen kann:
Sieben Faktoren
Die meisten Teilnehmer nannten die folgenden sieben Faktoren, Themen (Unterpunkte in Stichwörtern), was sie mit der Natur verbanden, und die zu der verringerten Ausprägung der Ängste beitragen könnten.
- Entspannung: Die Natur sorgt für Entspannung, Gefühle von Frieden, Ruhe, Erfüllung und Erneuerung, und befreit von Stress.
- Auszeit: Die Natur schafft ein Gefühl, weg vom Alltag zu sein; bietet Flucht und Zuflucht; vor allem Flucht aus dem städtischen Umfeld und ein Gefühl von Freiheit.
- Vergnügen, Freude: Mit der Natur verbanden die Teilnehmer Gefühle von Freude, Glück und Zufriedenheit. Für die meisten Teilnehmer war der Genuss der Natur wichtig; Gefühl der Erfüllung.
- Verbundenheit: Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein; verbunden mit der großen Natur zu sein; eins mit ihr, mit der Welt; was auch zu Gefühlen des Friedens führt.
- Weite: Für viele Teilnehmer bietet die Natur ein expansives Raumgefühl; sie erlaubt frei und frische Luft zu atmen; die natürlichen Elemente, wie Sonnenschein, zu erleben und die Möglichkeit Raum zu finden, um allein zu sein.
- Sensorisches Engagement: Die Natur ist für die Sinne anregend und bietet Schönheit; für viele bedeutet dies einen spirituellen Aspekt oder ein Gefühl für die Makellosigkeit der Natur.
- Eine gesunde Perspektive: Natur ist verantwortlich für Wohlbefinden und positiv für körperliche und psychische Gesundheit.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Manchester Metropolitan University, Journal of Health Psychology – doi: 10.1177/1359105314555169; Juli 2016
Weitere Forschungsartikel, News
- Naturpsychologie, Natur u. Psyche
- Mykobakterium vaccae: Weniger Angst in der Natur
zum Artikel - Wald, Wiesen, Grünflächen verringern Stress
- Stress abbauen in der Natur