Parietallappen, Scheitellappen des Gehirns

Definition, Anatomie, Struktur

Der Parietallappen (auch unter den Namen Scheitellappen, Lobus parietalis bekannt) ist einer der vier Hauptlappen der Großhirnrinde im Gehirn von Säugetieren. Der Parietallappen befindet sich oberhalb des Hinterhauptlappens und hinter dem Frontallappen und dem Zentralsulkus.

hirnlappen
Bild: Scheitellappen (gelb markiert)

Der Name kommt von dem darüber liegenden Scheitelbein, das nach dem lateinischen paries- benannt ist, was „Wand“ bedeutet.

Der Scheitellappen integriert sensorische Informationen zwischen verschiedenen Modalitäten, einschließlich Raumsinn und Navigation (Propriozeption), dem zentralen somatosensorisch empfänglichen Bereich für den Tastsinn (Mechanorezeption) im somatosensorischen Kortex, der gleich hinter dem zentralen Sulcus im postzentralen Gyrus liegt, und dem dorsalen Strom des Sehsystems. Die wichtigsten sensorischen Signale von der Haut (Berührungs-, Temperatur- und Schmerzrezeptoren) gelangen über den Thalamus zum Lobus parietalis.

Mehrere Bereiche des Parietallappens sind für die Sprachverarbeitung wichtig. Der somatosensorische Kortex kann als eine verzerrte Figur – der Homunkulus (lat.: kleiner Mann) – dargestellt werden, in dem die Körperteile nach dem ihnen gewidmeten Anteil des somatosensorischen Kortex dargestellt werden. Das oberste parietale Läppchen und das untere parietale Läppchen sind die primären Bereiche des Körper- oder Raumbewusstseins. Eine Läsion, häufig im rechten oberen oder unteren parietalen Läppchen, führt zu Hemineglect.

News, Forschung

  • Das Hirnareal, mit dem wir die Welt interpretieren: Sprache, Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit – so unterschiedlich diese Fähigkeiten auch sein mögen, eine Hirnregion ist eingebunden in all diese Prozesse: Der Lobus parietalis inferior.
    zum Artikel
  • Das Gehirn verarbeitet in diesem Hirnlappen spirituelle Erfahrungen.
    zum Artikel
  • Wissenschaftler lokalisieren Gut und Böse im Gehirn
    zum Artikel
  • Das Turner-Syndrom zeigt einen deutlichen Volumenverlust im inferioren Scheitellappen (gleich unter dem temporo-parietalen Übergang).
    zum Artikel
  • Bei Menschen mit Wutstörung gibt es ‚Verbindungsstörungen‘ im Gehirn
    zum Artikel