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Was kommt zuerst: Smartphone-Sucht oder Depression?
01.10.2019 Junge Menschen, die ihren Smartphones verfallen sind, haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Einsamkeit laut einer im Journal of Adolescent Health publizierten Forschungsarbeit.
Eine wachsende Zahl von Studien weist auf einen Zusammenhang zwischen der Abhängigkeit von Smartphones und Symptomen von Depressionen und Einsamkeit.
Bild: Anna Kropekk (pixabay)
Es ist jedoch unklar, ob die Smartphonesucht diesen Symptomen vorausgeht oder ob das Gegenteil der Fall ist: dass depressive oder einsame Menschen eher von ihren Mobiltelefonen abhängig werden.
In einer Studie mit 346 jungen Menschen im Alter von 18-20 Jahren fanden die Forscher Matthew Lapierre von der University of Arizona und Kollegen heraus, dass die Abhängigkeit von Smartphones höhere Zahlen für depressive Symptome und Einsamkeit voraussagt, und nicht umgekehrt.
Die Längsschnittuntersuchung (mit zwei Wellen; der Abstand zwischen Welle 1 und Welle 2 lag zwischen 2,5 und 3 Monaten) bewertete die Abhängigkeit von Smartphones, die Nutzung von Smartphones, depressive Symptome und Einsamkeit.
Zusammenhänge
Bei den 346 Teilnehmern (33,6% männlich) zeigten die Berechnungsmodelle, dass
- die Smartphone-Abhängigkeit der Welle 1 die Einsamkeit und depressiven Symptome bei Welle 2 vorhersagte.
- Einsamkeit bei Welle 1 prognostizierte depressive Symptome bei Welle 2, und
- Smartphone-Nutzung bei Welle 1 prognostizierte Smartphone-Abhängigkeit bei Welle 2.
In Anbetracht der Raten des Smartphone-Besitzes/-verwendungsgrades bei älteren Jugendlichen (95%), des Zusammenhangs zwischen Smartphone-Nutzung und Smartphone-Suchtverhalten und der schädlichen Auswirkungen von Einsamkeit und Depression innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe sollten Mediziner mit Patienten und Eltern über die Zusammenhänge zwischen Smartphone-Verhalten und psychischem Wohlbefinden sprechen, schließen die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Adolescent Health – DOI: https://doi.org/10.1016/j.jadohealth.2019.06.001
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