Beziehung, Partnerschaft und Schlaf

Emotionale Ansprechbarkeit des Partners beeinflusst den Schlaf

19.08.2016 Laut einer im Fachblatt Social Personality and Psychological Science veröffentlichten internationalen Studie unter Leitung der Technischen Universität des Nahen Ostens beeinflusst unsere Wahrnehmung der emotionalen Ansprechbarkeit (Responsiveness) unseres Partners – wie sehr er/sie uns versteht und sich um uns kümmert – wie gut wir schlafen.

Die Entdeckung ist wichtig, weil wir bis zu einem Drittel unseres Lebens schlafend verbringen und die Qualität des Schlafes ein wichtiger Faktor für unsere körperliche und psychische Gesundheit ist, sagten die Forscher.

Weniger Angst durch responsiven Partner

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Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit responsiven (ansprechbereiten und aufeinander eingehenden Partnern) weniger Angst und Aufregung zeigen, wodurch sich die Schlafqualität verbessert, sagte Studienautor Dr. Emre Selçuk, Sozial- und Entwicklungspsychologe.

Experten erklären, dass eine der wichtigsten Funktionen des Schlafes ist, uns gegen den Verfall der körperlichen Gesundheit zu schützen. Jedoch kann diese Schutzfunktion des Schlafes nur realisiert werden, wenn wir einen ununterbrochenen Schlaf von hoher Qualität bekommen – auch als erholsamer Schlaf bekannt, sagte er.

Erholsamer Schlaf

Ein erholsamer Schlaf verlangt aber Gefühle von Sicherheit, Geborgenheit, Schutz und Abwesenheit von Bedrohungen. Für Menschen ist die stärkste Quelle für Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit ein responsiver Sozialpartner – dies sind die Eltern in der Kindheit oder der romantische Partner im Erwachsenleben.

Solch einen Partner zu haben, der für uns da ist, uns Schutz und Geborgenheit bietet, und uns tröstet, wenn mal etwas schief geht, ist der effektivste Weg für uns Menschen, um Ängstlichkeit, Anspannungen und Aufregung zu verringern, sagte Selcuk.

Die Forscher benutzten Daten aus dem Midlife Development in the United States Projekt und aus früheren Projekten mit 698 verheirateten oder zusammenlebenden Erwachsenen im Alter zwischen 35 – 86 Jahren, die zu Partner-Responsivität und subjektiven Schlafproblemen befragt wurden. Die Ergebnisse zeigten Verbindungen zwischen der emotionalen Partneransprechbarkeit, der Gesundheit und dem psychologischen Wohlbefinden über mehrere Jahre.

Die wahrgenommene emotionale Ansprechbarkeit des Partner prognostizierte weniger selbstberichtete Schlafprobleme durch weniger Angst und Depression, sowie eine größere Schlafeffizienz (prozentualer Anteil der Schlafdauer an der für den Schlaf vorgesehenen Zeit) durch weniger Angst.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Technische Universität des Nahen Ostens, Social Personality and Psychological Science – DOI: 10.1177/1948550616662128; August 2016

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