Fear of missing out (FOMO) – Psychologie

Definition von FOMO

Die Angst, etwas zu verpassen (Fear of missing out; FOMO), ist eine soziale Angst, die aus dem Glauben entspringt, dass andere z.B. Spaß haben oder etwas erreichen könnten, während die betroffene Person nicht dabei ist.

FOMO ist durch den Wunsch gekennzeichnet, ständig mit dem, was andere tun, in Verbindung zu bleiben.

Fear of missing out wird auch als Angst vor Reue / Bedauern definiert, die zu der Sorge beitragen kann, dass man eine Gelegenheit zur sozialen Interaktion, eine neuartige Erfahrung oder eine profitable Investition (Fear of missing out an der Börse z.B. bei steigenden Kursen, wenn man selbst außenvorsteht) verpassen könnte. Es ist die Angst, dass die Entscheidung, nicht teilzunehmen, die falsche Entscheidung ist.

FOMO: Die Angst, etwas zu verpassen, betrifft Menschen aller Altersgruppen und hängt von der Persönlichkeit ab

31.08.2020 Social-Media-süchtige Heranwachsende sind nicht die Einzigen, die Fear of Missing Out, abgekürzt als FoMO (Angst, etwas zu verpassen), erleben.

Einsamkeitsgefühle, geringes Selbstwertgefühl und geringes Selbstmitgefühl

Tatsächlich ist nicht das Alter, sondern Aspekte des Selbstbewusstseins – nämlich Einsamkeitsgefühle, geringes Selbstwertgefühl und geringes Selbstmitgefühl – enger mit der sozialen Angst verbunden, dass andere Menschen ohne einen Spaß haben, berichtet eine im Journal of Social and Personal Relationships veröffentlichte psychologische Studie von Forschern der Washington State University.


Bild: Jan Hoekstra

FOMO ist nicht unbedingt ein Problem von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Es geht tatsächlich um individuelle Unterschiede der Persönlichkeit, unabhängig vom Alter, sagt Chris Barry, Psychologie-Professor an der WSU und Hauptautor der Studie.

Die Psychologen hatten erwartet, dass FOMO in jüngeren Altersgruppen größer sein würde, insbesondere wegen der enormen sozialen Entwicklung, die in dieser Zeit stattfindet, aber dies konnten sie nicht beobachten.

Barry und Co-Autorin Megan Wong führten eine Umfrage unter mehr als 400 Personen aus verschiedenen Alterskohorten zwischen 14 und 47 Jahren in den Vereinigten Staaten durch und stellten eine Reihe von Fragen zur Selbstwahrnehmung, Lebenszufriedenheit und Nutzung sozialer Medien.

Wir sind nicht alle gleich anfällig für die Angst, etwas zu verpassen

Die Psychologen fanden heraus, dass die Nutzung sozialer Medien kein guter Prädiktor (Vorhersagevariable) für FOMO ist. Beispielsweise können zwei Personen mit dem gleichen Engagement in sozialen Medien ganz unterschiedlich betroffen sein: Der eine mag dabei wenig negative Gefühle haben, wenn er die Aktivitäten seiner Freunde sieht, während der andere dies als störend empfindet.

Wir sind nicht alle gleich anfällig für die Angst, etwas zu verpassen, aber für diejenigen, die es sind, können soziale Medien die Fear of Missing Out noch verstärken, schreibt Barry. Soziale Medien ermöglichen es einem, Zeuge dessen zu werden, was andere Menschen tun und was in ihrem Leben vor sich geht. Wenn es bereits die Angst gibt, etwas zu verpassen, dann wird es bedrückend sein, die Erfahrungen anderer in sozialen Medien zu sehen.

Was tun gegen die Fear of missing out?

Barry schlägt vor, dass von dieser Angst betroffene Menschen die Nutzung sozialer Online-Medien reduzieren oder sie für eine gewisse Zeit ganz abschalten sollten.

Die Studie stellte auch fest, dass, obwohl FOMO negative Auswirkungen haben kann, scheint sie sich nicht auf die Lebenszufriedenheit der Befragten auszuwirken. Dies deute darauf hin, dass FOMO keine überwältigende soziale Angst sei.

Die Psychologen schlagen vor, dass Betroffene, die ihre Ängste in Bezug auf FOMO reduzieren wollen, versuchen sollten, sich mit ihrer negativen Selbstwahrnehmung auseinanderzusetzen (wie z.B. ein besseres Selbstmitgefühl zu praktizieren, indem sie persönliche Rückschläge als Wachstumschancen betrachten), sowie Schritte unternehmen, um die Einsamkeit zu verringern und den Fokus von den Erfahrungen anderer abzuwenden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Social and Personal Relationships (2020). DOI: 10.1177/0265407520945394

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