Dialogische Traumatherapie, Exposition

Dialogische Traumatherapie, Exposition

Psychotherapie – Gestalttherapie

In der dialogischen Traumatherapie wird mit Hilfe der dialogischen Exposition versucht, die durch die Traumatisierung abgespaltenen Anteile des Selbst miteinander in Kontakt zu bringen und letztlich ‚zusammenzuführen‘. Das Therapieverfahren lehnt sich dabei stark an die sogenannte ‚Zwei-Stuhl-Technik‘ der Gestalttherapie an. Der Fokus dieser Behandlungsform liegt auf der Therapie von Traumata bzw. der posttraumatischen Belastungsstörung.

Dialogical Exposure Therapy (DET) bei PTBS

Eine Studie des Fachbereichs für Psychologie der Ludwig Maximilian Universität München hat ein neues Psychotherapieverfahren für die Behandlung von traumatisierten Patienten untersucht.


Bild: Gerd Altmann

Obwohl es wirksame Behandlungen für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) gibt, ist nur wenig über die Anwendung von psychotherapeutischen Verfahren bei dieser Störung bekannt, die nicht zu den kognitiven Verhaltenstherapien zählen – wie z.B. die Gestalttherapie.

Dialogical Exposure Therapy (DET)

Die in der Zeitschrift Psychotherapy and Psychosomatics erschienene Studie verglich eine integrative von der Gestalttherapie abgeleitete Form der Psychotherapie – die sogenannte dialogical exposure therapy (DET; dt.: Dialogische Traumatherapie oder auch dialogische Exposition genannt) – mit der etablierten kognitiven Verhaltenstherapie (genauer: Cognitive Processing Therapy (CPT) bzw. Kognitive Prozesstherapie, KPT) auf potentielle Unterschiede bei Wirksamkeit (Symptome) und Drop-Out-Rate (Abbrecher-Rate).

141 Patienten mit einer PTBS-Diagnose erhielten entweder Dialogische Exposition oder Kognitive Prozesstherapie. Die Therapiedauer war flexibel und betrug bei beiden Behandlungen max. 24 Sitzungen.

DET vs. Kognitive Prozesstherapie

Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten unter beiden Bedingungen deutliche und starke Verbesserungen bei den PTBS-Symptomen erreichten, die im Wesentlichen über 6 Monate stabil blieben.

Bei der Erfassung nach der Behandlung schnitt KPT statistisch besser ab als DET bei Symptom- und Kognitionswerten. Für mehrere Ergebniswerte profitierten jüngere Patienten mehr von KPT als ältere, während es keine Alterseffekte für DET gab. Die Drop-Out-Rate lag in der DET-Gruppe bei 12,2%, in der KPT-Gruppe bei 14,9%.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die dialogische Expositionstherapie weitere Forschungsstudien verdient und eine Alternative für die Behandlung von PTBS sein könnte, sagten die Autoren (Butollo W., Karl R., König J., Rosner R.).

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Ludwig Maximilian Universität München, Psychotherapy and Psychosomatics; Feb. 2016

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