Gesprächshypnose, Konversationshypnose

Gesprächshypnose, Konversationshypnose

Hypnosetherapie – Hypnose

Definition: Verdeckte Hypnose oder Gesprächshypnose bezieht sich auf den Versuch, sich mit dem Unterbewusstsein einer anderen Person zu unterhalten, ohne dass diese es bemerkt. Da es oft im Verlauf einer scheinbar normalen Konversation erfolgt, wird diese Form auch als Konversationshypnose bezeichnet. Ziel ist es, das Verhalten der Person unbewusst so zu verändern, dass die Zielperson der Ansicht ist, sie hätte ihre Meinung aufgrund ihres eigenen Wunsches geändert. Wenn sie erfolgreich durchgeführt wurde, ist sich die Zielperson nicht bewusst, dass sie hypnotisiert wurde, oder dass etwas Ungewöhnliches aufgetreten ist.

Beruhigende Worte lindern Angst besser als Tabletten

31.10.2015 Ängstliche Patienten erhalten vor einer Operation oft Medikamente, um deren Ängste zu lindern, aber ein paar beruhigende Worte von ihren Ärzten können tatsächlich wirkungsvoller sein. Gesprächshypnose (Konversationshypnose oder auch verdeckte Hypnose genannt) hat in einer auf dem ANESTHESIOLOGy-Meeting 2015 präsentierten Studie besser abgeschnitten als Beruhigungsmedikamente.

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Bild: George Hodan

Der Anästhesist spricht in einer ruhigen, positiven Weise, um die Aufmerksamkeit des Patienten abzulenken und ihm oder ihr zu helfen, sich vertrauter zu fühlen, sagte Studienautor Emmanuel Boselli vom Édouard Herriot Hospital, Lyon, Frankreich. „Es dauert nur einige Minuten.“

Die Forscher haben Gesprächshypnose benutzt, bei der ruhig und positiv mit dem Patienten gesprochen (z.B „Bleiben Sie ruhig und entspannt“ vs. „Bewegen Sie sich nicht“) und die Aufmerksamkeit des Patienten auf etwas anderes als die Vorbereitungen für Operation und Anästhesie gerichtet wird.

Verdeckte Hypnose vs. Hydroxyzin

Verglichen wurden die Ergebnisse der verdeckten Hypnose mit dem Einsatz eines angstlösenden und beruhigenden Standardmedikaments – Hydroxyzin (Handelsnahmen sind AH 3, Atarax), das oral vor der Prozedur eingenommen wird, um Patienten zu beruhigen.

Um die Wirkungen beider Verfahren zu messen, sollten die Patienten eine subjektive Messung ihres Wohlbefindens auf einer Skala von 0 (absolutes Unwohlsein) bis zu 10 (maximales Wohlbefinden) angeben.

Außerdem wurde ein objektiver Test eingesetzt – Analgesia / Nociception Index (ANI) genannt, der auf der Herzfrequenzvariabilität basiert. Wenn Patienten äußerst ängstlich und gestresst sind, beträgt der Score beim ANI 0, wenn sie vollkommen entspannt und angstfrei sind beträgt die Punktezahl 100.

In der Studie mit 100 Patienten (Handoperation) bekamen 50 eine Konversationshypnose, während sie eine Lokalanästhesie erhielten, und 50 bekamen 25 mg orales Hydroxyzin 30 – 60 Minuten vor der Einleitung der Anästhesie.

Ihr Entspannungsniveau wurde vor und nach der Hypnose bzw. Medikation und Anästhesie beurteilt.

Wirkung

Die gesprächshypnotisierten Patienten hatten eine durchschnittliche ANI-Punktzahl von 51 vor und 78 nach der verdeckten Hypnose, während die Hydroxyzin-einnehmenden Teilnehmer durchschnittlich 63 Punkte vor und 70 nach der Medikamenteneinnahme hatten.

Die durchschnittliche Punktzahl bei der Wohlfühl-Skala lag bei der Konversationshypnose-Gruppe vor der Lokalanästhesie bei 6,7 und 9,3 danach. Bei der Medikamentengruppe lag sie davor bei 7,8 und danach bei 8,3.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Édouard Herriot Hospital, American Society of Anesthesiologists; Okt. 2015