- Achtsamkeit – eine neue Behandlung gegen Tinnitus
- Achtsamkeitsbasierte Therapie lindert Tinnitussymptome
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Achtsamkeit – eine neue Behandlung gegen Tinnitus
03.01.2018 Eine randomisierte, kontrollierte Studie des Royal National Throat, Nose and Ear Hospital zeigt die Wirksamkeit der auf Achtsamkeit basierenden kognitiven Therapie als Behandlung von chronischem belastenden Tinnitus.
Bislang gibt es nur wenige medizinische bzw. chirurgische Behandlungsoptionen und psychologische Behandlungen sind empfehlenswert laut der in Psychotherapy and Psychosomatics herausgegebenen Studie.
MBCT vs. Entspannungstraining
Dr. Elizabeth M. Marks, Laurence McKenna und Kollegen untersuchten, ob eine auf Achtsamkeit basierende kognitive Therapie eine wirksame neue Behandlungsmöglichkeit für Tinnitus bieten könnte. Die randomisierte, kontrollierte Studie am Royal National Throat, Nose and Ear Hospital verglich die kognitive Therapie auf der Grundlage von Achtsamkeit (Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT) mit intensivem Entspannungstraining (RT) bei Erwachsenen mit chronischem belastenden Tinnitus.
Beide Behandlungen umfassten 8 wöchentliche 120-minütige Sitzungen. Die Untersuchungen erfolgten zu Beginn der Behandlung und 16 Wochen später. Die primären Ergebnisse waren Tinnitus-Schweregrad (Tinnitus-Fragebogen) und psychische Belastung (Clinical Outcomes in Routine Evaluation-Non-Risk, CORE-NR) 16 Wochen nach Studienbeginn.
Insgesamt 75 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip der Achtsamkeitstherapie (n = 39) oder dem Entspannungstraining (n = 36) zugeteilt.
Überlegenheit der Achtsamkeitsintervention
Beide Gruppen zeigten signifikante Verringerungen bei Tinnitus-Schwere und Tinnitus-Lautstärke, psychischer Belastung, Angstzuständen, Depressivität und Beeinträchtigung.
Die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie führte zu einer signifikant stärkeren Reduktion der Tinnitus-Schwere als RT.
Die Effekte hielten für mindestens 6 Monate an – mit einer mittleren Differenz von 7,2 (p = 0,006) und einer standardisierten Effektgröße von 0,56. Die Behandlung war unabhängig von der Schwere des Ausgangs-Tinnitus, der Dauer oder dem Hörverlust wirksam.
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine auf Achtsamkeit basierende kognitive Therapie bei chronischen Tinnitus-Patienten die Schwere des Tinnitus im Vergleich zu einem intensiven Entspannungstraining wirksam reduziert, schreiben die Autoren. Die Achtsamkeitstherapie verringerte auch psychische Belastung und Beeinträchtigung.
Zukünftige Studien sollten die Verallgemeinerbarkeit dieses Ansatzes untersuchen und erforschen, und wie die verschiedenen Aspekte der Achtsamkeitsintervention in Beziehung zu den Ergebnissen stehen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Royal National Throat, Nose and Ear Hospital; Psychotherapy and Psychosomatics – DOI: 10.1159/000478267; Jan. 2018
Achtsamkeitsbasierte Therapie und Entspannungstherapie lindern Tinnitussymptome
02.07.2018 Zwei Studien zeigen, dass achtsamkeits- und entspannungsbasierte Ansätze bei Tinnitus die Behandlung der Erkrankung lindern können.
Laurence McKenna vom Fachbereich Psychologie des University College London und Kollegen verglichen achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie (Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT) mit Entspannungstherapie, einer traditionellen Behandlung für Menschen mit chronischem Tinnitus, um festzustellen, ob MBCT eine bessere Option als die derzeit empfohlene Praxis ist.
Insgesamt nahmen 75 Patienten an der Studie im UCLH’s Royal National Throat, Nose and Ear Hospital teil, die entweder eine MBCT oder eine Entspannungstherapie erhielten.
Die Studie ergab, dass beide Behandlungen zu einer Verringerung der Tinnitus-Schwere, der psychischen Belastung, der Angst und der Depression bei den Patienten führten.
Die MBCT-Behandlung erreichte jedoch eine deutlich stärkere Reduktion der Tinnitus-Schwere als die Entspannungsbehandlung, und diese Verbesserung hielt länger an.
Darüber hinaus zeigten 182 Patienten, die die MBCT routinemäßig in der Klinik absolvierten, eine ähnliche Verbesserung.
Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie war bei diesen mit signifikanten Verbesserungen bei allen Ergebniswerten verbunden. Nach der Intervention wurden bei 50 % der Patienten zuverlässige Verbesserungen der tinnitusbedingten und bei 41,2 % der psychischen Beschwerden festgestellt.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Ear and Hearing (2017). DOI: 10.1097/AUD.0000000000000491
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