Yoga gegen Schmerzen

Yoga gegen Rückenschmerzen

Für Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen im unteren Rücken hat sich gezeigt, dass Yoga bessere Auswirkungen hat als eine übliche Behandlung, nach einer in der November Ausgabe Annals of Internal Medicines herausgegebenen Studie.

Yoga besser als normale Therapie bei Rückenschmerzen

Helen E. Tilbrook von der Universität von York im Vereinigten Königreich, und Kollegen verglichen die Wirksamkeit von Yoga mit den üblichen Behandlungsmethoden um eine Verbesserung der Rücken-Funktionen bei 313 Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen im unteren Rückenbereich zwischen 2007 und 2010.

Die Teilnehmer wurden zufällig in einem 1:1 Verhältnis zu einem 12 Stufen, drei Monate dauernden Yogaprogramm oder einer üblichen Behandlungsmethode zugewiesen. Fragebögen, einschließlich des Roland-Morris Disability Questionnaire (RMDQ), wurden verwendet, um die Ergebnisse zu beurteilen: Schmerz, Selbstwirksamkeit und Allgemeinbefinden nach drei, sechs und 12 Monaten.

Die Forscher stellten fest, dass 93 Yoga-Gruppenteilnehmer (60 Prozent) mindestens drei der ersten sechs Stufen und mindestens dreier weiterer Stufen besuchten. Verglichen mit den Teilnehmern der üblichen Behandlungsmethoden, hatten die der Yogagruppen nach drei, sechs und 12 Monaten bessere Funktionen des Rückens.

Der adjustierte mittlere RMDQ Score der Yogagruppe war niedriger bei 2.17, 1.48 und 1,57 Punkte nach drei, sechs und 12 Monaten. Rückenschmerz- und Allgemeinbefinden Scores waren nach drei, sechs und 12 Monaten für beide Gruppen ähnlich, wobei die Schmerzselbstwirksamkeitsscores nach drei und sechs Monaten höher in der Yogagruppe waren (aber nicht nach 12 Monaten).

Zwei der Teilnehmer der üblichen Behandlungsgruppe und 12 Yogagruppenteilnehmer berichteten von ungünstigen Ereignissen, hauptsächlich akuter gesteigerter Schmerz.

„Yoga scheint eine sichere und wirksame Aktivität zu sein, welches Kliniker für Patienten mit einer Geschichte von unteren Rückenschmerzen empfehlen könnten“, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quelle: Annals of Internal Medicines, November 2011

Yoga und chronischer Schmerz wirken gegensätzlich auf das Gehirn

18.05.2015 Chronischer Schmerz ist dafür bekannt, Veränderungen der Gehirnanatomie und Beeinträchtigungen zu verursachen, aber Yoga kann diesen Auswirkungen entgegenwirken oder sie sogar umkehren laut einer Studie des National Center for Complementary and Integrative Health der NIH (Behörde des Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der USA).

Catherine Bushnell von der NIH erklärt, dass viele chronische Schmerzpatienten zusätzlich Angst und Depression als auch Defizite bei kognitiven Funktionen zeigen.

Veränderungen der Hirnsubstanz

Außerdem haben Bilder der Gehirne von Ratten und Menschen Volumenveränderungen der grauen Hirnsubstanz und der Integrität der weißen Substanz gezeigt, die durch chronische Schmerzen verursacht worden waren.

„Gehirnscans von chronischen Schmerzpatienten (mit verschiedenen Schmerztypen) konnten zeigen, dass sich ihre Gehirne von gesunden Kontrollteilnehmern unterscheiden“, sagte Bushnell. Studien über Menschen mit Depression zeigten, dass auch bei ihnen die graue Substanz reduziert ist, und dies könnte zu den Veränderungen bei der grauen Substanz bei depressiven Schmerzpatienten beitragen, sagte sie weiter.

„Unsere Forschung zeigt, dass der Verlust von grauer Hirnsubstanz direkt mit den Schmerzen verbunden ist, wenn wir Depression in die Rechnung mit einbeziehen.“

Graue Substanz

Graue Substanz ist Hirngewebe mit zahlreichen Zellkörpern und befindet sich in der Hirnrinde und in subcorticalen Bereichen. Die Auswirkung des Verlustes dieses Gewebes hängt davon ab, wo sie im Gehirn auftritt. Eine verminderte graue Substanz kann zu Gedächtnisbeeinträchtigungen, emotionalen Problemen und einer Verschlechterung der kognitiven Funktionen führen.

Laut Bushnell weisen bei der NIH / NCCIH und anderswo durchgeführte Studien daraufhin, dass Mind-Body-Techniken wie Yoga und Meditation den anatomischen Veränderungen im Gehirn entgegenwirken können, die durch chronische Schmerzen verursacht wurden. „Yoga hat genau den gegenteiligen Effekt auf das Gehirn wie Schmerz“, sagte Bushnell.

Mehr Gehirnsubstanz durch Yoga

Die Studien zeigten, dass Yoga-Praktiker mehr graue Substanz als die Kontrollteilnehmer in mehreren Gehirnregionen hatten, einschließlich denen, die mit der Schmerzmodulation verbunden waren.

„Einige Zuwächse der grauen Substanz bei den Yogis hingen mit der Dauer der Yogapraxis zusammen, was nahelegt, dass es eine verursachende Verbindung zwischen Yoga und dem Zuwachs bei der grauen Substanz gibt“, bemerkte Bushnell.

Auswirkung auf Schmerztoleranz

Die Wirkung der Gehirnanatomie auf die Schmerzreduktion beurteilend, sagte Bushnell, dass graue Substanzveränderungen in der Insula oder internen Strukturen der Hirnrinde besonders wichtig für die Schmerztoleranz sind.

„Die Größe der grauen Substanz in der Insula steht in Verbindung mit der Schmerztoleranz und eine Zunahme der grauen Substanz in der Insula kann durch die Ausübung von Yoga resultieren“, sagte sie auf einem Meeting der American Pain Society.

„Veränderungen der Hirnanatomie können zu Stimmungsstörungen und anderen affektiven und kognitiven Begleiterkrankungen von chronischem Schmerz beitragen. Die ermutigenden Neuigkeiten für Menschen mit dauerhaften Schmerzen sind: Mind-Body-Techniken scheinen eine Schutzwirkung auf die graue Gehirnsubstanz zu haben, wodurch den neuroanatomischen Auswirkungen von chronischen Schmerzen begegnet werden kann“, schloss Bushnell.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: National Center for Complementary and Integrative Health (NIH), American Pain Society; Mai 2015

Ähnliche Artikel, News

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.