PTBS und verringerte Aktivität im Hippocampus

Bestimmte Personen könnten aufgrund einer gestörten Aktivität in ihrem Hippocampus anfälliger für PTBS sein

PTBS und verringerte Aktivität im Hippocampus

26.07.2022 Nach einem traumatischen Ereignis leiden Menschen mit verringerter Aktivität im Hippocampus stärker unter PTBS-Symptomen laut einer neuen in JNeurosci veröffentlichten Studie.

Der Hippocampus hat nicht nur die Aufgabe, neue Erinnerungen zu kodieren, sondern auch räumliche und emotionale Zusammenhänge zu erfassen und Bedrohungen zu verarbeiten.

PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) beeinträchtigt all diese Funktionen und führt zu Symptomen wie der Übergeneralisierung von Angst und wiederkehrenden traumatischen Erinnerungen. Das genaue Zusammenspiel zwischen der Aktivität des Hippocampus und PTBS war jedoch unklar.

Tanriverdi et al. maßen die PTBS-Symptome und die Aktivität des Hippocampus bei Personen, die nach einem traumatischen Ereignis wie einem Autounfall die Notaufnahme aufgesucht hatten. Die Teilnehmer beantworteten einen Fragebogen zu ihren PTBS-Symptomen und betrachteten dann verängstigte und neutrale Gesichter, während die Forscher ihre Gehirnaktivität mit fMRT maßen. Bei Personen mit schwereren PTBS-Symptomen war die Aktivität im Hippocampus als Reaktion auf die verängstigten Gesichter verringert. Diese Beziehung verstärkte sich bei Personen, die bei einer defensiven Lernaufgabe leichter erschraken. Bei diesen Teilnehmern unterscheidet der Hippocampus möglicherweise nicht zwischen sicheren und unsicheren Kontexten.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Personen aufgrund einer gestörten Aktivität in ihrem Hippocampus anfälliger für PTBS sind.

Die Forscher zeigen damit, dass eine verringerte Bedrohungssensitivität des Hippocampus in Wechselwirkung mit angsterregendem Schrecken PTBS-Symptome vorhersagt. Insbesondere zeigten Personen mit hoher angstpotenzierter Schreckhaftigkeit und niedriger, vorübergehender Bedrohungssensitivität im Hippocampus die stärkste PTBS-Symptomatik. Diese Ergebnisse schlagen eine Brücke zwischen der Literatur über bedrohungsbezogene Erregung und der Funktion des Hippocampus, um das PTBS-Risiko besser zu verstehen.

© Psylex.de – Quellenangabe: JNeurosci (2022). DOI: 10.1523/JNEUROSCI.0911-21.2022

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