Schizophrenie: Die Weiße Substanz

Geringere funktionelle Konnektivität der Weißen Substanz in Ruhe und bei Arbeitsgedächtnisaufgaben wird mit kognitiven Beeinträchtigungen bei Schizophrenie in Verbindung gebracht

Schizophrenie: Die Weiße Substanz

06.09.2021 Schizophrenie, eine Störung der funktionellen Verbindungen innerhalb von Hirnnetzwerken, wurde bereits ausführlich mit MRT untersucht. Die funktionellen Veränderungen in der Weißen Substanz wurden jedoch bisher nicht untersucht, insbesondere nicht bei der Ausführung von Aufgaben.

Yurui Gao, Neil Woodward, John Gore und Kollegen analysierten fMRT-Bilder im Ruhezustand und bei der Ausführung von Aufgaben von 84 Patienten mit Schizophrenie und 67 Kontrollpersonen, um die funktionelle Konnektivität zu untersuchen. Sie verglichen die funktionelle Konnektivität (FC) zwischen 46 Bündeln der Weißen Substanz und 82 kortikalen Regionen, und die FC-Dichte der einzelnen Bündel der Weißen Substanz wurde zwischen den Gruppen verglichen.

Es zeigte sich, dass die FC-Werte bei Menschen mit Schizophrenie im Vergleich zu den Kontrollpersonen für die äußere Kapsel – das Cingulum, der Fasciculus uncinatus und das Corpus callosum – unter Ruhe- oder Aufgabenbedingung niedriger und für die hintere Corona radiata und die hintere Thalamusstrahlung unter der Aufgabenbedingung höher waren.

Die in der Fachzeitschrift Schizophrenia Research veröffentlichten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die funktionellen Anomalien der Weißen Substanz der Patienten heterogen sind, was möglicherweise auf zugrundeliegende Mechanismen wie strukturelle Schädigung, funktionelle Kompensation und übermäßige Beanspruchung bei der Bewältigung von Aufgaben zurückzuführen ist, und dass die Störung der funktionellen Konnektivität der Weißen Substanz zu einer Beeinträchtigung des Arbeitsgedächtnisses und der Verarbeitungsgeschwindigkeit beitragen kann.

© Psylex.de – Quellenangabe: Schizophrenia Research (2021). DOI: 10.1016/j.schres.2021.06.013

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