Verschlechterung von Gedächtnis, Lernfähigkeit und Konzentration: Verbindung mit längerer oder schwerer Schlaflosigkeit im mittleren Lebensalter
03.06.2022 Schwere Schlaflosigkeitssymptome (Insomnie) in der Lebensmitte werden mit schlechteren kognitiven Funktionen (Denkleistung) bei Personen im Ruhestand in Verbindung gebracht. Dies geht aus einer Studie hervor, die am 28. April online im Journal of Aging and Health veröffentlicht wurde.
Dr. Antti Etholén von der Universität Helsinki und seine Kollegen untersuchten den Schlafverlauf, der Gedächtnis-, Konzentrations- und Lernfähigkeitsprobleme im Ruhestand erklärt. Die Analyse umfasste Umfrageergebnisse aus vier Phasen der Helsinki Health Study (2000 bis 2017; 3.748 Teilnehmer im Alter von 55 bis 77 Jahren; 80 Prozent Frauen).
Mittels multinomialer Regression wurden die Zusammenhänge zwischen Schlafverläufen und kognitiven Funktionen untersucht, wobei soziodemografische, gesundheitsbezogene Verhaltens- und Gesundheitsfaktoren berücksichtigt wurden.
Die Forscher identifizierten drei latente Gruppenverläufe von schlaflosigkeitsbezogenen Symptomen: stabil niedrig, abnehmend und zunehmend. Eine stabile hohe Gruppe wurde bei denjenigen beobachtet, die wegen Arbeitsunfähigkeit in Rente gegangen waren.
Es konnte ein Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeitssymptomen und schlechteren Denkleistungen festgestellt werden, insbesondere bei schwerer und lang anhaltender Schlaflosigkeit.
„Auf der Grundlage unserer Ergebnisse wäre eine frühzeitige Intervention zur Bekämpfung von Schlaflosigkeitssymptomen oder Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafqualität gerechtfertigt“, sagte ein Koautor in einer Erklärung. „Es wäre interessant, in weiteren Studien beispielsweise zu untersuchen, ob die Behandlung von Schlaflosigkeit auch die Entwicklung von Gedächtnisstörungen verlangsamen kann.“
© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Aging and Health – https://doi.org/10.1177/08982643221078740
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