Studie untersuchte Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Stimmung bei Heranwachsenden
06.07.2021 Schlafentzug – aufgrund von Lebensstil, pandemischem Stress oder nächtlicher Computernutzung – kann schnell zu Energie- und Leistungsverlust am Tag und sogar zu Wut und Depression führen laut einer Studie der Flinders University.
Die Studie
34 gesunde Jugendliche (20 männlich) im Alter zwischen 15 und 17 Jahren verbrachten 10 Tage und neun Nächte in einem speziell dafür eingerichteten Schlafzentrum.
Sie wurden für fünf aufeinanderfolgende Nächte einer von drei Schlaf-„Dosen“ zugeteilt – fünf Stunden, 7,5 Stunden oder 10 Stunden Schlaf pro Nacht – mit zwei Baseline- und zwei „Erholungs“-Nächten mit bis zu 10 Stunden Zeit im Bett.
Ihre Stimmung wurde alle drei Stunden nach dem Aufwachen erfasst, um Gefühle wie „deprimiert“, „furchtsam“, „wütend“, „verwirrt“, „ängstlich“, „glücklich“ und „energiegeladen“ zu bewerten.
Die Resultate
Unter Verwendung von unipolaren visuellen Analogskalen, die die Stimmungszustände messen, stellte die Studie fest:
- Teilnehmer der Fünf-Stunden-Schlafgruppe (aber nicht der 7,5- oder 10-Stunden-Gruppe) berichteten, dass sie während der Schlafreduktion signifikant deprimierter, wütender und verwirrter waren als zu Beginn der Studie.
- Zufriedenheit und Energie nahmen nach der Schlafeinschränkung auf fünf Stunden Schlaf deutlich ab.
- Als die Teilnehmer 10 Stunden schlafen konnten, stieg ihre Zufriedenheit wieder signifikant an.
- Es wurden keine statistisch signifikanten Effekte des Schlafentzugs für Furcht oder Angst gefunden, obwohl kleine bis mittelgroße Folgen des auf fünf oder 7,5 Stunden begrenzten Schlafs gefunden wurden.
Die zwei Nächte mit Erholungsschlaf reichten für die Fünf-Stunden-Gruppe nicht aus, um sich von den erhöhten negativen Stimmungszuständen zu erholen, obwohl eine Erholung für positive Stimmungszustände auftrat, sagt Hauptautorin Dr. Michelle Short.
© psylex.de – Quellenangabe: Sleep, Volume 44, Issue 5, May 2021, zsaa253, https://doi.org/10.1093/sleep/zsaa253
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