Schlafqualität und psychische Erkrankungen: Zusammenhang

Menschen, bei denen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, haben eher eine schlechte Schlafqualität

Schlafqualität und psychische Erkrankungen: Zusammenhang

14.10.2021 Menschen, bei denen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger eine schlechte Schlafqualität laut einer in PLOS Medicine veröffentlichten Studie.

Die Beziehung zwischen Schlaf und psychischer Gesundheit ist bidirektional, sagt der Hauptautor Dr. Michael Wainberg. Schlechter Schlaf trägt zu schlechter psychischer Gesundheit bei, und eine schlechte psychische Gesundheit begünstigt schlechten Schlaf. Unterschiede im Schlafverhalten waren ein Merkmal aller von den Forschern untersuchten psychischen Erkrankungen, unabhängig von der Diagnose.

Die Studie

Die Studie stützt sich auf Daten von 89.205 Teilnehmern aus dem Vereinigten Königreich, die sich bereit erklärten, einen Beschleunigungsmesser am Handgelenk zu tragen, der sieben Tage lang 24 Stunden am Tag die Körperbewegungen aufzeichnete. Sie erklärten sich außerdem damit einverstanden, dass ihre Daten zu Forschungszwecken in einer digitalen Biobank gespeichert werden.

Die Autoren nutzten Computeralgorithmen – einschließlich des maschinellen Lernens -, um diese riesige Datenmenge zu zehn Messwerten zusammenzufassen, darunter Schlafenszeit, Wachzeit, kurzer Tages (Nickerchen) und die längste Dauer des ununterbrochenen Schlafs. Anschließend verglichen sie diese Messwerte zwischen Teilnehmern, bei denen zuvor bereits eine psychische Erkrankung diagnostiziert worden war, und solchen, bei denen dies nicht der Fall war.

Schlechtere Schlafqualität

Die Unterschiede in den Schlafmustern deuten auf eine schlechtere Schlafqualität bei Teilnehmern mit einer früheren Diagnose einer psychischen Erkrankung hin, einschließlich häufigerem und längerem Aufwachen, sagte der Hauptautor Dr. Shreejoy Tripathy. Er betonte auch, dass die Messung der Schlafqualität ebenso wichtig sei wie die Messung der Gesamtmenge des Schlafs im Hinblick auf die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.

Bis zu 80 Prozent der Menschen mit psychischen Störungen können Probleme haben, einzuschlafen, durchzuschlafen oder früher als geplant aufzuwachen, schreiben die Studienautoren.

Deshalb stellen Schlafstörungen eine große Belastung für die Gesellschaft dar, auch eine wirtschaftliche, schreiben sie. Deshalb können Behandlungen, die die Schlafqualität verbessern, sei es durch Therapie oder durch bestimmte Medikamente, auch die psychische Gesundheit verbessern, schließen sie.

© Psylex.de – Quellenangabe: PLOS Medicine DOI: 10.1371/journal.pmed.1003782

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