Setpoint-Theorie: Wohlbefinden vor / nach dem Verlust eines geliebten Menschen

Erstaunliche Anpassungsleistung

Setpoint-Theorie: Wohlbefinden vor / nach dem Verlust eines geliebten Menschen

02.08.2022 Eine Studie zeigt, wie sich das Wohlbefinden in den Jahren vor und nach dem Verlust eines geliebten Menschen verändert

Die sogenannte Setpoint-Theorie nimmt an, dass jeder Mensch einen individuellen „Sollwert“ im Wohlbefinden hat: Positive und negative Erfahrungen können zwar dazu führen, dass wir uns kurzfristig besser oder schlechter fühlen. Langfristig aber kehren wir wieder zu unserem gewohnheitsmäßigen Glückslevel zurück. So die Theorie – doch stimmt das auch?

Die Psychologieprofessorinnen Eva Asselmann von der Health and Medical University und Jule Specht von der Humboldt-Universität zu Berlin haben untersucht, ob diese Annahme auch auf extrem stressreiche Erfahrungen wie den Tod eines geliebten Menschen zutrifft. Dafür analysierten sie kurz- und langfristige Veränderungen im Wohlbefinden bei über 1200 Personen, deren Partner:in oder Kind verstarb.

Die Ergebnisse: Kurzfristig führten beide Verlusterfahrungen zu einem massiven Einbruch im Wohlbefinden. Insbesondere im ersten Trauerjahr waren die Betroffenen extrem traurig, unglücklich und unzufrieden mit ihrem Leben. Doch im Schnitt zeigten sie trotz dieser dramatischen Effekte eine erstaunliche Anpassungsleistung: Fünf Jahre nach dem Verlust von Partner:in oder Kind war ihr Wohlbefinden vergleichbar hoch wie fünf Jahre vor dem Ereignis.

Im Einklang mit der Setpoint-Theorie verdeutlichen die Ergebnisse also auf beeindruckende Weise, dass es vielen Menschen gelingt, selbst nach extrem schmerzhaften Verlusterfahrungen ihr früheres Wohlbefinden zurückzuerlangen.

Ausführliche Informationen zu diesen und vielen weiteren Forschungsergebnissen der Autorinnen finden sich im Buch „Woran wir wachsen“, das am 24. August im Ariston Verlag erscheint.

Publikation: Asselmann, Eva und Specht, Jule (2022): “Changes in life satisfaction and different facets of affective well-being around the death of a partner and death of a child”, Applied Psychology: Health and Well-Being, DOI: 10.1111/aphw.12388

Quellenangabe: Pressemitteilung Humboldt-Universität zu Berlin

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