Sind Inhalte von Wahnvorstellungen in verschiedenen Episoden der Psychose gleich?

Beständigkeit von Wahnvorstellungen über erste und nachfolgende Episoden einer Psychose hinweg

Sind Inhalte von Wahnvorstellungen in verschiedenen Episoden der Psychose gleich?

15.09.2024 Wahnvorstellungen – feste Vorstellungen, die nicht mit der allgemein akzeptierten Realität übereinstimmen – sind ein typisches Symptom der Psychose, sind aber nicht ausreichend erforscht.

Zum ersten Mal untersuchten Wissenschaftler, ob Wahnvorstellungen wie Paranoia oder Grandiosität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich einer frühzeitigen Behandlung unterziehen, gleich bleiben oder sich zwischen psychotischen Episoden verändern.

Die Wichtigkeit einer rechtzeitigen Behandlung

Bemerkenswert ist, dass die meisten Patienten nach ihrer ersten Episode überhaupt keinen Rückfall erlitten, was die Wirksamkeit der frühzeitigen Behandlung belegt und die Notwendigkeit eines besseren Zugangs unterstreicht, so die Forscher. Nach Angaben von Youth Mental Health Canada nehmen schätzungsweise 75 Prozent der Kinder mit psychischen Störungen keine spezialisierten Behandlungsdienste in Anspruch.

„Ein frühzeitiges Eingreifen ist unerlässlich, wenn wir jungen Menschen die besten Chancen auf eine anhaltende Genesung geben wollen“, sagte der Hauptautor Gil Grunfeld von der McGill University.

Erkennen von Mustern bei Wahnvorstellungen

Die in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie ergab, dass die Patienten in den weniger häufigen Fällen eines Rückfalls fast immer dieselbe Art von Wahnvorstellungen hatten wie bei ihrer ersten Episode.

„Die Wiederkehr ähnlicher Narrative deutet möglicherweise darauf hin, dass der Verstand dieselben Muster reflektiert, die in früheren Episoden gesehen wurden“, so Grunfeld.

„Das Erkennen dieses Musters von Wahnvorstellungen bei rückfälligen Patienten könnte Klinikern helfen, die Erfahrungen ihrer Patienten zu verstehen und die Behandlung anzupassen“, so Dr. Jai Shah.

Die Wahnvorstellungen hielten oft an, auch wenn sich andere Symptome verbesserten, was darauf hindeutet, dass Wahnvorstellungen möglicherweise andere Behandlungsstrategien erfordern, fügte er hinzu.

„Wahnvorstellungen sind oft sehr belastend und schwer zu definieren, weshalb es umso wichtiger ist, die Forschungslücke zu schließen. Hier gibt es noch viel zu tun“, sagte Grunfeld.

Die Forscher verfolgten etwa 600 Patienten im Alter von 14 bis 35 Jahren bis zu zwei Jahre lang. Alle erhielten eine Behandlung in einem Frühinterventionsdienst für Psychosen in Montreal.

© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry, 2024; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2024.2040

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