Anorexia nervosa: Psychotherapie ist wirksam

Psychotherapie ist wirksam

28.10.2013 Eine große Studie hat gezeigt, dass ambulante Psychotherapie ein wirkungsvoller Behandlungsansatz für erwachsene Frauen mit Anorexie ist.

Die Studie war der größte Therapieversuch weltweit bislang zur Magersucht und wurde an zehn Essstörungszentren deutscher Universitäten durchgeführt.

Ambulante Psychotherapie

Sie begleitete in einem Zeitraum von 22 Monaten 242 erwachsene Frauen (10 Monate Therapie, 12 Monate Nachbeobachtung) und ermöglicht zum ersten Mal wissenschaftliche Schlüsse über die Wirksamkeit verschiedener Psychotherapieformen bei Anorexia nervosa.

Drei Gruppen von je entweder 82 oder 80 Patienten wurden gebildet und jede Gruppe erhielt eine andere Methode einer ambulanten Psychotherapie.

Dabei kamen zwei neue speziell für die ambulante Behandlung von Anorexie entwickelte psychotherapeutische Verfahren und eine optimierte Form der derzeit praktizierten Standard-Psychotherapie in 40 ambulanten Einzelsitzungen zum Einsatz.

Psychodynamische vs. kognitive Verhaltenstherapie vs. Standardtherapie

Behandelt wurde mit:

  • einer (modifizierten) fokalen psychodynamischen Psychotherapie,
  • einer (modifizierten) kognitiven Verhaltenstherapie und
  • einer Standard-Psychotherapie (konnten sich die die Patientinnen selbst aussuchen).
Anorexia nervosa: Psychotherapie ist wirksam
© Christian Hilscher

Als Ergebnis zeigte sich, dass die anorektischen Teilnehmerinnen in allen drei Gruppen nach der Therapie und der Nachbeobachtung bedeutend an Gewicht zugelegt hatten (BMI steigerte sich im Durchschnitt um 1.4 BMI Punkte – ca. 3,8 kg).

Bei Studienende war die fokale psychodynamische Therapie am erfolgreichsten; die spezifische kognitive Verhaltenstherapie führte dagegen schneller zu einer Gewichtszunahme.

Jedoch zeigten 25% der Teilnehmerinnen am Ende der Therapie keinerlei Behandlungserfolg und das Vollbild einer Anorexie.

Leider wurden die Ergebnisse auch nicht mit denen einer Kontrollgruppe verglichen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Uni Heidelberg, Okt. 2013

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