Psychische Krankheiten, Störungen: Biomarker

Biomarker für psychische Erkrankungen bei Frauen gefunden

24.06.2015 In einer neuen Studie verweisen die Forscher der University of California auf einen Biomarker, der als Indikator für psychische Krankheiten bei Frauen fungieren kann laut einem Bericht in der Zeitschrift EBioMedicine.

XIST

Die Forscher fanden heraus, dass das Gen XIST – verantwortlich für die Inaktivierung einer der beiden Kopien des X-Chromosoms im Erbmaterial – ‚Überstunden‘ bei Patientinnen mit bestimmten psychischen Erkrankungen (inkl. bipolare Störung, Depression und Schizophrenie) macht.

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Bild: Gerd Altmann

Die Studie legt nahe, dass die Über-Produktion von XIST und Genen des inaktiven X-Chromosoms gemeinsame Nenner in der Entwicklung von psychiatrischen Erkrankungen bei Patientinnen mit seltenen Chromosomenstörungen sind, wie Klinefelter Syndrom und Triple X Syndrom, und in der Allgemeinbevölkerung bei psychiatrischen Patientinnen.

Großer Bedarf an Biomarkern

Es besteht großer Bedarf an Biomarkern, um psychische Erkrankungen zu identifizieren, denn die herkömmlichen Diagnoseverfahren bedürfen eines großen Zeit- und Arbeitsaufwandes; außerdem seien sie recht fehleranfällig, sagte Xianjin Zhou vom Fachbereich für Psychiatrie.

Die Studienbefunde basieren auf 60 lymphoblastoiden Zelllinien von Patientinnen mit und ohne psychischer Erkrankung in der Familiengeschichte. Etwa 50 Prozent der Patientinnen zeigten abnorm höhere Level von XIST und anderen Genen, die mit dem X-Chromosom verbunden waren.

Neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten

Zhou und Kollegen sagten: Die Umkehrung der abnormen Aktivität des inaktiven X-Chromosoms bei Patientinnen mit psychischer Störung könnte eine potentielle neue Strategie für die Behandlung dieser Erkrankungen anbieten.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine große Subgruppe weiblicher psychiatrischer Patienten aus der allgemeinen Bevölkerung eine abnorme Funktion des inaktiven X-Chromosoms haben, sagte Zhou.

„Diese Ergebnisse sind beeindruckend, denn bei der Frühdiagnose von mentalen Krankheiten könnte die Diagnose möglicherweise mit einer einfachen Blutprobe geschehen und dazu führen, Eingriffe, Therapie und Behandlungsoptionen zu verbessern.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, EBioMedicine; Juni 2015

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