Kreativität von Typ I und II Bipolaren

Bipolare Störung: Kreativität bei Typ I und II

Psychische Störungen – Affektive Störungen

26.08.2013 Erhöhte Kreativität ist häufig während einer Manie (Bipolare Störung Typ I) oder Hypomanie (eine leichtere Form der Manie – vorzufinden bei Bipolare Störung Typ II) bei beiden bipolaren Subtypen anzutreffen, laut einer neuen Forschungsstudie.

Beide Subtypen sind kreativ

Die Befunde sagen, dass ein ähnlicher Prozentsatz der bipolaren I und II Patienten eine erhöhte Kreativität während hypomanischen und manischen Episoden erfahren – 84 bzw. 81 Prozent. Dies widerspricht vorherigen Theorien, die besagen, dass Kreativität häufiger bei Patienten mit leichteren Formen der bipolaren Störung anzutreffen ist.

Während der Studie stellte die Forscherin Stacey McCraw vom Black Dog Institut in Sydney, Australia fest, dass bipolare Patienten, die kreativen Aktivitäten während ihrer manischen Episoden nachgingen, auch viel eher Persönlichkeitsmerkmale hatten, die mit Hypomanie und Kreativität verbunden waren, als diejenigen, die es nicht taten.

„Dies impliziert, dass die bipolare Störung nicht direkt Kreativität verursacht, sondern eher Personen dazu verleitet kreativ zu werden…sie einfach mehr antreibt, diese Eigenschaften und Fähigkeiten auszudrücken, wenn sie sich in einem hypo/manischem Zustand befinden“, sagten die Forscher.

Zeichnen und Schreiben, aber nicht Musik

Die Studie untersuchte 19 Personen mit bipolarer Störung Typ I und 50 Bipolaren Typ II. Die zwei Subtypen unterschieden sich in der Auswahl ihrer kreativen Aktivität: Bipolare Typ I hatten eher das Bedürfnis während ihrer manischen Episoden zu schreiben, während die Patienten mit bipolarer Störung II eher zeichneten.

Interessanterweise, interessierte sich keiner der Bipolar I Patienten für musikalische Aktivitäten, verglichen mit 14 Prozent der Bipolaren Typ II.

Unterschiedliche Wahrnehmung der Kreativität

Weiterhin wurden diese kreativen Aktivitäten unterschiedlich unter den Subtypen wahrgenommen: Bipolar II Patienten berichteten mit viel größerer Wahrscheinlichkeit von den Vorzügen ihrer kreativen ‚Highs‘ als Patienten mit Bipolarer Störung I.

Zum Beispiel berichteten Patienten beider Subtypen, sich gut zu fühlen und produktiv während ihrer kreativen Aktivitäten zu sein, aber bipolare II Patienten berichteten auch wahrscheinlicher über einen verbesserten Fokus und mehr Klarheit.

Andererseits gaben Patienten mit bipolarer Störung I viel wahrscheinlicher große Geldbeträge für ihr kreatives Streben aus. Sie gaben auch wahrscheinlicher ihre kreativen Aufgaben auf, bevor sie fertig waren.

Die Forscher meinen, dass es verschiedene kognitive Stile innerhalb des bipolaren Spektrums gibt, die die zuvor berichtete Variabilität bei der Kreativität erklären könnte, welche sich entweder helfend oder schädigend auf die kreative Performance auswirken.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Black Dog Institut, August 2013

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